Sreit um Atom und Gas

EU-Kommission will Taxonomie-Pläne nicht mehr groß ändern

Den endgültigen Vorschlag zum Umgang mit Atomenergie und Erdgas in der Taxonomie will die EU-Kommission am nächsten Mittwoch veröffentlichen. Finanzmarktkommissarin Mairead McGuinness macht wenig Hoffnung, dass an den umstrittenen Plänen noch groß etwas geändert wird.

EU-Kommission will Taxonomie-Pläne nicht mehr groß ändern

ahe Brüssel

Trotz zahlreicher Proteste will die EU-Kommission ihren Vorschlag zum Umgang mit Atomenergie und Erdgas in der Taxonomie nicht mehr groß verändern. „Wir können den Vorschlag vielleicht an der einen oder anderen Stelle nachbessern und so einige Einwände aufgreifen“, sagte die zuständige Finanzmarktkommissarin Mairead McGuinness im Interview der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (FAZ). „Aber wir haben tatsächlich nur begrenzten Spielraum. Grundlegend wird er sich nicht ändern.“

McGuinness kündigte an, die Kommission werde nun erst einmal das Feedback analysieren und dann am 2. Februar ihre endgültige Vorlage veröffentlichen. Am Ende solle „ein verantwortungsbewusster und vernünftiger Vorschlag stehen, der eine gute wissenschaftliche Grundlage hat“. Die Kommissarin verwies noch einmal darauf, dass die Taxonomie niemandem vorgebe, wo er investieren dürfe. Sie sei vielmehr als Ratgeber zu verstehen, der angebe, welche Investitionen nachhaltig seien. „Ob man dem folgt oder nicht, ist jedem selbst überlassen.“

Die Irin warb noch einmal für die Pläne, auch Atomkraft und Erdgas unter bestimmten Bedingungen als nachhaltig einzustufen. Diese Energiearten würden als Übergangstechnik benötigt und als solche werde die Kommission sie auch klar kennzeichnen, sagte sie. „Wir dürfen nicht zu sehr darauf starren, ob es rein grün oder vielleicht noch etwas gelb ist. Das versperrt den Blick darauf, wie wir unsere Klimaziele auch praktisch erreichen können.“

Der österreichische EU-Haushaltskommissar Johannes Hahn hatte am Dienstag angekündigt, in der anstehenden Kommissionssitzung gegen die Taxonomie-Pläne stimmen zu wollen – vor allem, da er Atomenergie nicht als Übergangstechnologie einstufe.

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