Geldpolitik

EZB lässt Zinspfad im Ungefähren

Von der EZB wird die Zinspolitik unterschiedlich kommuniziert: Die einen favorisieren offen einen Zinspfad, die anderen hangeln sich von Sitzung zu Sitzung.

EZB lässt Zinspfad im Ungefähren

EZB lässt Zinspfad
im Ungefähren

dpa-afx/Reuters Frankfurt

Griechenlands Notenbankchef Yannis Stournaras geht aufgrund der jüngsten Konjunkturdaten für den Euroraum von drei Zinssenkungen der EZB in diesem Jahr aus. Es sei das „wahrscheinlichste Szenario“, sagte Stournaras dem griechischen Nachrichten-Portal „Liberal“. Die Wachstumszahlen für das erste Quartal seien eine positive Überraschung gewesen. Noch zu Jahresbeginn war am Finanzmarkt mit vier Zinssenkungen der Europäischen Zentralbank (EZB) in diesem Jahr gerechnet worden. Die Wirtschaft der Eurozone war im ersten Quartal wieder in die Wachstumsspur zurückgekehrt und legte von Januar bis März zum Vorquartal um 0,3% zu.

EZB-Chefvolkswirt Philip Lane zeigte sich zurückhaltender und plädiert aufgrund der unsicheren wirtschaftlichen Aussichten dafür, sich in der Geldpolitik nicht vorab auf einen bestimmten Zinspfad festzulegen. Es müssten „ungerechtfertigte Erwartungen“ vermieden werden, sagte er in einem Vortrag an der Stanford Graduate School of Business in den USA. Sich von Sitzung zu Sitzung zu bewegen und von Projektionen zu Projektionen mache es möglich, immer mehr Daten anzuhäufen, was dabei helfen könne, Zinsentscheidungen zu treffen, führte er aus.

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