G7-Staaten lehnen Rubel-Rechnungen für Gas ab
rec Frankfurt
Die führenden Industriestaaten lehnen die Forderung von Russlands Präsident Wladimir Putin ab, Gaslieferungen fortan in Rubel zu bezahlen. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) sagte im Anschluss an Beratungen im Kreise der G7, die Energieminister seien sich einig, dass die Forderung „ein einseitiger und klarer Bruch der bestehenden Verträge“ sei. Eine Zahlung in Rubel sei „nicht akzeptabel“.
Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba zeigte sich auf Twitter „dankbar“ für die Positionierung der Staatengruppe. Zur G7 gehören neben Deutschland, das derzeit den Vorsitz hat, die USA, Japan, Großbritannien, Frankreich, Italien und Kanada. Putin hatte vorigen Mittwoch angekündigt, Gasgeschäfte mit Staaten, die Sanktionen gegen Russland verhängt haben, nur noch in Rubel abzuwickeln. Dem Gaskonzern Gazprom hat er bis Montag Zeit zur Umsetzung gegeben.
Levon Kameryan, Analyst der Ratingagentur Scope, sagte der Börsen-Zeitung: „Die Entscheidung der G7, eine Umstellung der Gaszahlungen an Russland auf Rubel abzulehnen, verschärft die anhaltende energiepolitische Pattsituation zwischen der EU und Russland.“ Die Entscheidung erhöhe das Risiko, dass Gaslieferungen unterbrochen werden. Anders als die USA und Großbritannien lehnen die EU-Staaten, allen voran Deutschland, ein Importembargo für Gas und Öl mit Verweis auf die wirtschaftlichen Folgen bislang ab. Eine Weigerung, russisches Gas mit Rubel zu bezahlen, würde laut dem russischen Abgeordneten Iwan Abramow zu einem Lieferstopp führen, berichtete die Nachrichtenagentur RIA nach Angaben von Reuters.