Einkaufsmanagerindex

Gemischtes Konjunkturbild für China

Die Einkaufsmanagerumfragen für China ergeben ein gemischtes Bild. Ökonomen schließen daraus, dass der Erholung noch die stabile Basis fehlt.

Gemischtes Konjunkturbild für China

Gemischtes Konjunkturbild für China

Einkaufsmanagerindizes signalisieren teils nur schwaches Wachstum

ba Frankfurt

Die Einkaufsmanagerumfragen für September zeigen für China ein gemischtes Bild: Während die offizielle Befragung der Chefetagen sowohl für die Industrie als auch die Dienstleister besser als erwartet ausgefallen ist, fiel der von S&P und Caixin erhobene PMI für Industrie und Dienstleister entgegen den Prognosen. "Diese uneinheitlichen Ergebnisse lassen vermuten, dass die konjunkturelle Stabilisierung noch auf unsicheren Beinen steht", kommentierte Commerzbank-Ökonom Tommy Wu.

Der vor allem die Entwicklung bei kleineren und mittleren Industrieunternehmen abbildende Caixin Index fiel um 0,4 auf 50,6 Punkte. Experten hatten allerdings einen Anstieg auf 51,2 Zähler erwartet. Mit einem Wert oberhalb der neutralen 50-Punkte-Schwelle signalisiert der PMI aber weiter wirtschaftliche Expansion. "Der wirtschaftliche Aufschwung muss aufgrund unzureichender Inlandsnachfrage, externer Unsicherheiten und Druck auf dem Arbeitsmarkt noch eine solide Basis finden", kommentierte Caixin-Ökonom Wang Zhe. S&P berichtet über eine höhere Produktion und etwas mehr Neugeschäft sowie einen schwächeren Rückgang der Exportaufträge. Die Aussichten aber "blieben relativ gedämpft", was Stellenstreichungen in den chinesischen Fertigungsbetrieben nach sich zog, hieß es bei S&P weiter.

Industrie schlägt sich besser

Der offizielle PMI des Pekinger Statistikbüros für das verarbeitende Gewerbe kletterte um 0,5 auf 50,2 Punkte und liegt damit erstmals seit März wieder über der Wachstumsschwelle. Die Details zeigen eine leichte Nachfragebelebung und eine höhere Produktion, aber weiter schwache Exportaufträge. Für Commerzbank-Ökonom Wu spiegelt das Umfrageergebnis "möglicherweise wider, dass die jüngsten, wenn auch nur vereinzelten und bescheidenen, Maßnahmen zur Stützung der Wirtschaft Wirkung zeigen". Ein Großteil der Verbesserung beruht auf der Entwicklung der Großunternehmen, deren PMI über die 50-Punkte-Marke stieg, während das Pendant für mittlere und kleinere Unternehmen darunter verharrte.

Der offizielle PMI für das nichtverarbeitende Gewerbe legte im September zwar um 0,7 auf 51,7 Punkte zu, also etwas stärker als mit 51,6 Zählern prognostiziert. Dabei zog die Baukomponente deutlich auf 56,2 von zuvor 53,8 Punkten an. Die sei "wahrscheinlich auf den Anstieg der Infrastrukturausgaben infolge der politischen Maßnahmen zurückzuführen", sagte Wu. Die Dienstleistungskomponente kletterte um 0,4 auf 50,9 Zähler. Der Caixin-PMI für die Dienstleister hingegen fiel auf 50,2 Punkte von zuvor 51,8 Zählern und damit den niedrigsten Stand seit Dezember 2022. Die Prognose lag hier bei 52,0 Punkten. "Angebot und Nachfrage im Dienstleistungsbereich wuchsen im September langsamer, da sich die Marktbedingungen weniger als erwartet verbesserten", erklärte Caixin-Ökonom Zhe dazu. Zugleich kämpften die Unternehmen mit höheren Kosten, etwa für Personal.