In Großbritannien sinkt die Stimmung
In der britischen Wirtschaft
sinkt die Stimmung
Zahl der Firmen in Finanznöten steigt rasant
hip London
In Großbritannien hat sich das Verbrauchervertrauen weiter von der Einkommensentwicklung entkoppelt. Während die verfügbaren Einkommen zuletzt real stiegen, sank der vom Marktforscher GfK erhobene Konsumklima-Index im Januar um fünf Punkte auf minus 22. Das ist der tiefste Stand seit Dezember 2023. Volkswirte hatten im Schnitt minus 18 angesetzt.
Alle fünf Komponenten, aus denen sich der Index zusammensetzt, entwickelten sich nach unten. Besonders steil bergab ging es bei der Bewertung des Zustands der britischen Wirtschaft im vergangenen Jahr (minus 46) und der Perspektiven für die kommenden zwölf Monate (minus 34).
Verbrauchervertrauen schwindet
„Diese Zahlen unterstreichen, dass die Verbraucher das Vertrauen in die wirtschaftlichen Zukunftsaussichten von Großbritannien verlieren“, sagte Nick Bellamy, Consumer Insights Director bei NIQ GfK.
Einkaufsmanager zeigten sich dagegen vergleichsweise optimistisch. Wie der Finanzdatenanbieter S&P Global mitteilte, verbesserte sich der von ihm erhobene Einkaufsmanagerindex (Flash PMI) in einer Blitzumfrage von zuletzt 50,4 auf 50,9 Zähler. Moderates Wachstum in der dominanten Dienstleistungsbranche habe Produktionsrückgänge im verarbeitenden Gewerbe ausgeglichen. Das Beschäftigungsniveau ging den vierten Monat in Folge zurück.
„Historischer Anstieg“
Unterdessen legte der börsennotierte Abwickler und Restrukturierer Begbies Traynor Daten zur Lage britischer Unternehmen im Schlussquartal vor. Demnach ist die Zahl der Firmen, die sich in „kritischen“ Finanznöten befinden im Vergleich zum dritten Quartal um die Hälfte auf 46.853 gestiegen. In „wesentlichen“ Schwierigkeiten befänden sich 654.765 Unternehmen. Das seien 3,5% mehr als im dritten Quartal und 21,3% mehr als ein Jahr zuvor.
Ric Traynor, der Executive Chairman von Begbies Traynor, sprach von einem „historischen Anstieg“ bei den Firmen, die sich in einem kritischen Zustand befinden. Es sei klar, dass es für viele von ihnen nahezu unmöglich sein werde, die Herausforderungen zu meistern, denen sie nun gegenüberstünden.