IWF will sich künftig flexibler aufstellen
IWF will sich künftig flexibler aufstellen
Global Policy Agenda zielt auf Ungleichgewichte und Krisenerkennung ab
det Washington
Der Internationale Währungsfonds (IWF) will sein politisches Instrumentarium ausbauen, um seinen 191 Mitgliedsländern bei der Bewältigung eines immer komplexeren wirtschaftlichen Umfelds zu helfen. Im Rahmen der neuen „Global Policy Agenda“ plant der Währungsfonds unter anderem, seine Kreditvergabe flexibler zu gestalten und die Überwachungsfunktion zu verbessern. Damit soll es künftig möglich sein, Krisen frühzeitig zu erkennen und zu bekämpfen.
Neue Herausforderungen
IWF-Direktorin Kristalina Georgiewa bescheinigte der Weltwirtschaft, während der vergangenen fünf Jahre schwierige Krisen gemeistert zu haben. So folgte auf die Corona-Pandemie der Kampf gegen die hohe Inflation. Dazu gesellten sich geopolitische Krisen, unter anderem die Kriege in der Ukraine und dem Nahen Osten. In einer Weltwirtschaft, die ohnehin von schwachem Wachstum und hoher Verschuldung geprägt ist, stellten nun Einfuhrzölle eine zusätzliche Herausforderung dar, sagte sie.
Folglich müsse sich die sogenannte „Überwachungs-“ (surveillance-) Funktion des Währungsfonds verstärkt auf die Fiskalpolitik konzentrieren. Insbesondere müsse der Fonds den Schwellen- und Entwicklungsländern beim Aufbau haushaltspolitischer Puffer helfen, und bei der Lösung von Interessenkonflikten zu unterstützen. Auch werde der IWF den ärmeren Ländern bei der Flexibilisierung ihrer Wechselkurspolitik helfen.
Neue Initiativen
Dies würde auch zum Abbau der Ungleichgewichte im Welthandel beitragen und handelspolitische Spannungen entschärfen. Neue analytische Methoden würden zudem die Anpassung an rapide Veränderungen erleichtern. Dazu zählen die wachsende Bedeutung von Finanzinstituten außerhalb des Bankensektors, Kryptowährungen und technologische Innovation. Die Global Policy Agenda hat insbesondere die hohe Verschuldung im Visier. Zwar bestehe derzeit keine Gefahr einer „systemischen Krise“, so der IWF. Doch hätten aber viele Schwellenländer mit hohen Zinsen und folglich einem Refinanzierungsbedarf zu kämpfen. Daher will Georgiewa gemeinsam mit der Weltbank und den G20 neue Initiativen vorantreiben.
So könnten das Common Framework (CF) und der Global Sovereign Debt Roundtable (GSDR) bei der Restrukturierung der Schulden helfen. In einer Weltwirtschaft, die anfällig für Schocks ist, will der Währungsfonds zudem seine Kreditvergabe anpassen. So habe die Gebührenreform bereits die Finanzierungskosten für Mitglieder gesenkt. Auch ziele die Reform des Poverty Reduction and Growth Trust (PRGT) darauf ab, die ärmsten Länder stärker zu unterstützen.