Japans Großindustrie erstmals seit zwei Quartalen besser gelaunt
Stimmung in Japans
Großindustrie
hellt sich auf
mf Tokio
Das Geschäftsklima in Japans Großindustrie hat sich zum ersten Mal seit zwei Quartalen leicht verbessert. Laut der jüngsten Tankan-Umfrage der Bank of Japan (BoJ) stieg der Stimmungsindex für Großproduzenten gegenüber dem Vorquartal um einen Punkt auf +14. Der Index für große Dienstleistungsunternehmen sank um einen Punkt auf weiterhin sehr hohe +33. Über alle Unternehmensgrößen und Branchen hinweg stiegen die Geschäftsbedingungen von +14 auf +15. Ein positiver Wert bedeutet, dass es mehr Optimisten als Pessimisten gibt. Der Index gibt die Differenz an.
Unveränderte Inflationserwartung
Die Ergebnisse der Tankan-Umfrage werden eine wichtige Entscheidungshilfe für die Zentralbank sein, wenn sie am 18. und 19. Dezember ihre Geldpolitik überprüft. Neben der Entwicklung des Geschäftsklimas gelten die Inflationserwartungen als Schlüsselfaktor für die BoJ, da davon die Lohn- und Preispolitik der Unternehmen bestimmt wird. Gemäß der Tankan-Umfrage erwarten die Unternehmen eine Inflationsrate von 2,4% für das kommende Jahr und 2,3% in drei Jahren. Beide Zahlen liegen über dem Inflationsziel der Notenbank und haben sich gegenüber dem Vorquartal nicht geändert.
Japans Großunternehmen in allen Branchen erwarten für das im März endende Geschäftsjahr einen Anstieg der Investitionsausgaben um 11,3%. Im September hatten sie einen Zuwachs von 10,6% prognostiziert. Der Anstieg lag über den Marktprognosen, die von einem Anstieg um 9,6% ausgingen. Die Kapitalausgaben aller befragten 9.000 Unternehmen für das im März 2025 endende Geschäftsjahr steigen voraussichtlich um 9,7 % gegenüber dem Vorjahr. Den stärker als erwarteten Anstieg führten Analysten teilweise auf Kapazitätsengpässe zurück.
Beträchtlicher Arbeitskräftemangel
Unterdessen verharrte der Index für „Beschäftigungsbedingungen“, der negativer wird, wenn mehr Unternehmen über Personalengpässe berichten, unverändert bei -36. Das bedeutet, dass Japans Unternehmen weiterhin den schwerwiegendsten Arbeitskräftemangel seit Anfang der 1990er Jahre erleben.