Verbraucherpreise

Japans Inflation erreicht 41-Jahres-Hoch

Die Verbraucherpreise sind in Japan um 3,7% gestiegen. Das erhöht den Druck auf die Bank of Japan, ihre lockere Geldpolitik anzupassen.

Japans Inflation erreicht 41-Jahres-Hoch

mf Tokio

Die Verbraucherpreise in Japan haben im November in der Kernrate (ohne frische Lebensmittel) um 3,7% zum Vorjahr zugelegt. Dies ist das stärkste Plus seit Dezember 1981. Die Rate lag, wie von Analysten erwartet, um 0,1 Punkte über dem Oktoberwert. Die Inflation ohne frische Lebensmittel und Energiepreise, die der Bank of Japan als wichtigster Maßstab für die Geldentwertung dient, kletterte von 2,5% im Oktober auf 2,8%. Die stärksten Preistreiber waren Erdgas, Strom und verarbeitete Nahrungsmittel.

Zwar bleibt Japans Inflation weiter deutlich hinter der in den USA und Europa zurück. Aber der Aufwärtstrend erhöht den Druck auf die Bank of Japan (BoJ), ihre Geldpolitik zu straffen, da die Entwicklung der Verbraucherpreise deutlich über ihrer Zielrate von 2% liegt. Am vergangenen Dienstag hatte die Notenbank bereits ihre obere Grenze für die Rendite von zehnjährigen Staatsanleihen auf 0,5% verdoppelt. Damit wollte die BoJ ihre Kontrolle über die Zinskurve nachhaltiger machen.

Unterdessen steht auch der Staatshaushalt unter Inflationsdruck. Das Kabinett von Premier Fumio Kishida verabschiedete einen Entwurf für das Budget im Fiskaljahr 2023 (ab 1. April) in Höhe von 114,4 Bill. Yen (817 Mrd. Euro). Das sind 6,3% mehr als im Vorjahr. Berücksichtigt man die zwei Nachtragshaushalte in diesem Jahr von zusammen 31,6 Bill. Yen, schrumpfen die Ausgaben jedoch um 18%. Ein Grund für die Erhöhung zum Vorjahr über die aktuelle Inflationsrate hinaus sind die Verteidigungsausgaben.