Korrektur der ersten BIP-Schätzung

Japans stärkeres Wachstum spricht für Zinserhöhung

Japans Wirtschaft wuchs im vergangenen Quartal schneller als ursprünglich kalkuliert, so dass die nächste Drehung an der Zinsschraube wahrscheinlicher wird.

Japans stärkeres Wachstum spricht für Zinserhöhung

Japans stärkeres
BIP-Wachstum spricht
für Zinserhöhung

mf Tokio

Japans Wirtschaft ist im Zeitraum von Juli bis September schneller gewachsen als zunächst berechnet. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg laut den revidierten Daten um 0,3% zum Vorquartal und um 1,2% auf Jahresbasis. Die neuen Zahlen stützen die Markterwartung, dass die japanische Zentralbank am 19. Dezember die Zinsen zum dritten Mal in diesem Jahr anhebt, voraussichtlich um einen Viertelpunkt auf 0,5%. Der Gouverneur der Bank of Japan, Kazuo Ueda, sagte kürzlich, dass der Zeitpunkt für eine Zinserhöhung „naht“. Laut einer Bloomberg-Umfrage wird erwartet, dass Japans Wirtschaft im laufenden Quartal mit einer Jahresrate von 1,5 % wächst.

Die höhere Wachstumsrate wurde zum Teil durch einen geringeren Rückgang der Kapitalausgaben verursacht. Die Auslandsnachfrage, die Differenz zwischen Ex- und Importen, schmälerte das Wachstum nur noch um 0,2 Prozentpunkte, zuvor ging man von einem Minus von 0,4 Punkten aus. Der private Konsum, der mehr als die Hälfte der japanischen Wirtschaft ausmacht, stieg allerdings nur noch um 0,7%. Das sind 0,2 Punkte weniger als vorher kalkuliert. „Die Konsumschwäche bereitet Anlass für Sorge, aber es spricht einiges für eine Zinserhöhung im Dezember“, sagte Takeshi Minami, Chefökonom am Norinchukin-Forschungsinstitut. Die Kerninflation liegt seit über zweieinhalb Jahren auf oder über dem Zielwert der Zentralbank von 2%.

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