Spanien zieht immer mehr Besucher aus dem Ausland an, was sich in neuen Rekorden am Arbeitsmarkt niederschlägt. Im Mai stieg die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Erwerbstätigen um 220.000 auf 21,3 Millionen Personen, so viele wie noch nie. Die Zahl der bei den Ämtern gemeldeten Arbeitslosen fiel dagegen um 59.000 auf 2,61 Millionen, wie das Arbeitsministerium am Dienstag bekannt gab. Diese Diskrepanz erklärt sich dadurch, dass die Erwerbsbevölkerung wächst, da viele Menschen, die zuvor nicht auf Jobsuche waren, auf den Arbeitsmarkt zurückkehrten und zudem sehr viele Arbeitskräfte aus dem Ausland kommen. Die Erwerbslosenquote lag im ersten Quartal nach der Erhebung des Statistikamtes EPA bei 11,7%, weiterhin eine der höchsten in Europa. Paradoxerweise klagen auch in Spanien viele Branchen über einen Mangel an Arbeitskräften.

Der Großteil der neuen Stellen im Mai entstand im Gastgewerbe, das sich nach dem Rekordjahr 2023 anhaltend großem Zuspruch erfreut. In den ersten vier Monaten des Jahres kamen 24 ausländische Touristen nach Spanien, ein Plus von 14,5% gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Der Boom hat eine Schattenseite. Auf den Balearen und den Kanaren wurde zuletzt häufig gegen die negativen Folgen des Tourismus protestiert.