Einkaufsmanagerindex

Materialmangel der Euro-Industrie schwindet

Trotz sinkender Laune hat die Euro-Industrie im Februar erstmals seit langem die Produktion ausgeweitet. An Neuaufträgen allerdings mangelt es weiterhin.

Materialmangel der Euro-Industrie schwindet

Kürzere Lieferzeiten und geringere Lagerbestände haben im Februar für eine trübere Stimmung der Industrieunternehmen im Euroraum gesorgt. Wegen dieser beiden Teilindizes ist der Einkaufsmanagerindex (PMI) für die Industrieunternehmen um 0,3 auf 48,5 Punkte gesunken, womit S&P wie erwartet die Erstschätzung bestätigte. Die (negativen) Auswirkungen der beiden Indizes zu Produktion und Lagern auf den PMI-Hauptindex hätten die positiven Auswirkungen der Indizes für Produktion, Beschäftigung und Auftragseingang auf den PMI überkompensiert, hieß es weiter. Im Regelfall gelten sinkende Lieferzeiten als Zeichen einer schwindenden Nachfrage – aktuell signalisieren sie aber eine weitere Entspannung der Lieferkettenprobleme.

Die erste Ausweitung der Produktion seit Mai 2022 sei eine gute Nachricht, kommentierte Chris Williamson, Chefökonom bei S&P Global. „Allerdings war diese positive Entwicklung in erster Linie darauf zurückzuführen, dass sich die Liefersituation auf breiter Front verbessert hat.“ Der Auftragseingang habe sich wegen der hartnäckigen Nachfrageflaute schwach entwickelt. „Wenn das Produktionswachstum aufrechterhalten werden soll und nicht länger von der Abarbeitung der Auftragsbestände abhängig sein soll, wird die Nachfrage in den nächsten Monaten wohl wieder anziehen müssen“, mahnte Williamson. In der Zwischenzeit habe „die Kombination aus verbessertem Angebot, anhaltend schwacher Nachfrage und niedrigeren Energiepreisen dazu beigetragen, dass der Inflationsdruck erheblich nachgelassen hat“.

Die stärksten Impulse gingen im Februar laut S&P Global von den Herstellern Italiens, Griechenlands und Spaniens aus. Der PMI für Italiens Industrie festigte sich mit dem Plus von 1,6 auf 52 Punkte über der neutralen 50-Punkte-Marke – Werte darüber signalisieren Wachstum. Spaniens Industrie-PMI kletterte erstmals seit Juni 2022 über die 50er-Schwelle, und zwar um 2,3 auf 50,7 Zähler. In den Euro-Schwergewichten Deutschland und Frankreich schrumpften laut S&P Global „die jeweiligen Industriesektoren mit beschleunigter Rate“. Die Erstschätzungen wurden nach unten revidiert. Der PMI für die britische Industrie stieg um 2,3 auf 49,3 Punkte.

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