Mehr Lkw-Verkehr verheißt Produktionsplus
Mehr Lkw-Verkehr verheißt Produktionsplus
ba Frankfurt
Im Oktober waren deutlich mehr Lkw auf den deutschen Autobahnen unterwegs, was einen künftigen Anstieg der Industrieproduktion andeutet. Die Fahrleistung mautpflichtiger Lkw mit mindestens vier Achsen auf Bundesautobahnen stieg kalender- und saisonbereinigt um 1,4% zum Vormonat, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilten. Das Vorjahresniveau wurde um 1,6% übertroffen.
Schlechte Stimmung in der Autoindustrie
Da wirtschaftliche Aktivität Verkehrsleistungen erzeugt und benötigt, besteht „ein deutlicher Zusammenhang zwischen dem Lkw-Maut-Fahrleistungsindex und Indizes zur wirtschaftlichen Aktivität, insbesondere der Industrieproduktion“, erklärten die Statistiker. Da die Lkw-Maut-Fahrleistungsdaten etwa einen Monat früher verfügbar sind als die zur Produktion, eignen sie sich als Signalgeber für die Konjunkturentwicklung. Im September war die Industrieproduktion um 2,7% im Monatsvergleich gesunken. Ursächlich war erneut vor allem die Autoindustrie, die den Output um 7,8% drosselte. Im Oktober hat sich zudem die Stimmung der Automobilindustrie eingetrübt: Das Ifo-Geschäftsklima ist um 4,3 auf –27,7 Punkte gefallen. „Der deutschen Autoindustrie scheint der intensiver werdende Wettbewerb vor allem aus dem außereuropäischen Ausland zunehmend zuzusetzen“, sagte Ifo-Branchenexpertin Anita Wölfl. „Die Krise der deutschen Autoindustrie setzt sich fort.“
Zu wenig Aufträge
Die Unternehmen beurteilten insbesondere ihre aktuelle Geschäftslage nochmals deutlich schlechter, während sie etwas weniger pessimistisch auf die kommenden Monate blicken. Auftragsmangel ist weiter ein großes Thema: 44,3% und damit so viele Unternehmen wie seit Juli 2020 nicht mehr klagen über fehlende Bestellungen aus dem In- und Ausland. „Dies wird durch Meldungen über Umsatzrückgang und Stellenabbau bei Herstellern und Zulieferfirmen unterstrichen“, hieß es beim Ifo. Zudem hätten sich die Exporterwartungen noch einmal verschlechtert. Nur während der ersten Corona-Welle im Frühjahr 2020 lag der Wert runter den aktuellen –32,8 Punkten.