Schwarz-roter KoalitionsvertragAlternative zur Riester-Rente

Neuer Anlauf zur Reform der privaten Altersvorsorge

Die schwarz-rote Koalition plant eine Reform der privaten Altersvorsorge, die die Riester-Rente in ein neues, kostengünstiges und bürokratiefreies Produkt überführt. Eine neue Frühstart-Rente soll schon Jugendliche auf die Altersvorsorge vorbereiten.

Neuer Anlauf zur Reform der privaten Altersvorsorge

Neuer Anlauf zur Reform
der privaten Altersvorsorge

Günstiges Produkt ohne Zwangsgarantien soll Riester ablösen

wf Berlin

Die schwarz-rote Koalition plant die Reform der private Altersvorsorge. Dazu soll laut Koalitionsvertrag die Riester-Rente in ein „neues Vorsorgeprodukt“ überführt und von bürokratischen Hemmnissen befreit werden. Zwingende Garantien sollen fallen. Verwaltungs-, Produkt- und Abschlusskosten wollen CDU, CSU und SPD mit der Reform reduzieren.

„Kern der reformierten Riester-Rente wird ein Anlageprodukt sein, das es auch in Form eines Standardproduktes geben soll“, heißt es im Koalitionsvertrag. Zugleich soll das Vorsorgeprodukte für Menschen mit kleinem und mittlerem Einkommen besonders gefördert werden.

Frühstart-Rente bis 18

Durchgesetzt hat sich in den Koalitionsverhandlungen die Union mit einer Frühstart-Rente. Zehn Euro für jedes Kind (von 6 bis 18 Jahren), das eine Bildungseinrichtung in Deutschland besucht, soll der Staat im Monat in ein individuelles, kapitalgedecktes und privatwirtschaftlich organisiertes Altersvorsorgedepot einzahlen. Anschließend kann das Depot bis zum Renteneintritt privat „bis zu einem jährlichen Höchstbetrag“ weiter bespart werden. Die Erträge sollen bis zum Renteneintritt steuerfrei sein. Erst mit der Regelaltersgrenze kann es ausgezahlt werden.

Thomas Richter, Hauptgeschäftsführer des deutschen Fondsverbands BVI, begrüßte, dass die neue Regierung Riester-Produkte ohne Zwang zu Beitragsgarantien ermöglichen und die betriebliche Altersversorgung stärken wolle. Ende 2023 lag die Zahl der Riester-Verträge bis 15,5 Millionen. Seinen Spitzenwert erreichte der Vertragsbestand 2018 mit 16,6 Millionen.

Richter kritisierte die fehlenden steuerlichen Anreize für den Vermögensaufbau, etwa durch die Beibehaltung des Solidaritätszuschlags, sieht aber gute Chancen für die Weiterentwicklung der privaten Altersvorsorge durch die Frühstart-Rente. Dies könne der Keim eines neuen Gesamtkonzepts von 2026 an sein, das auch die Reform der Riester-Rente umfasse.


Mehr zu den Plänen der Koalition finden Sie auf unserer Schwerpunktseite.


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