Notenbank in Ungarn greift durch
Reuters Budapest
Die ungarische Zentralbank reagiert auf den Rekordabsturz der Landeswährung Forint mit der stärksten Zinserhöhung seit der globalen Finanzkrise 2008. Der Leitzins werde von 5,9 auf 7,75% angehoben, entschieden die Notenbanker am Dienstag. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten lediglich mit einem Anstieg auf 6,4% gerechnet. Der Forint wertete nach Bekanntgabe der Entscheidung leicht auf und wurde zuletzt bei 398,15 je Euro gehandelt. Am Montag war er mit 404,5 zum Euro auf ein neues Tief gesunken.
Das hohe Haushaltsdefizit, die Sondersteuern für Unternehmen und der Finanzierungsstreit mit der Europäischen Union haben viele Investoren vor Forint-Geschäften abgeschreckt. Die Zentralbank kündigte an, ihre Inflationsprognose für 2022 von derzeit 9,8% erneut nach oben zu korrigieren.