Teuerung

US-Inflationsdaten bringen Zinswende in greifbare Nähe

Der Teuerungsdruck hat in den USA im Mai nachgelassen. Der PCE-Preisindex, das bevorzugte Inflationsmaß der Notenbank, rutschte auf den tiefsten Stand seit drei Jahren und erhöht die Wahrscheinlichkeit einer Zinswende im September.

US-Inflationsdaten bringen Zinswende in greifbare Nähe

US-Inflationsdruck gibt leicht nach

Bevorzugtes Inflationsmaß der Fed rutscht auf tiefsten Stand seit drei Jahren

det Washington

Der Inflationsdruck hat in den USA im Mai nachgelassen. Damit steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die Notenbank im September die erste Zinssenkung seit dem Ausbruch der Coronakrise beschließen wird. Wie das Bureau of Economic Analysis (BEA) des Handelsministeriums berichtete, legte die Kernrate des PCE-Preisindex gegenüber dem Vormonat um 0,1% zu. Der Index kletterte auf Jahressicht um 2,6%. Die Jahresrate, die im April um 2,8% gestiegen war, war die niedrigste seit Mai 2021. Das war der erste Monat während der Pandemie, in dem der PCE-Deflator das Inflationsziel von 2% überschritten hatte. 

Der Zahl kommt aus geldpolitischer Sicht deswegen Bedeutung zu, weil es sich bei der Kernrate des PCE-Index um das bevorzugte Inflationsmaß der Fed handelt. Die Gesamtrate, die auch Energie- und Lebensmittelpreise erfasst, war im Vormonatsvergleich unverändert und nahm gegenüber dem Vorjahr ebenfalls um 2,6% zu. Das Fed Watch Tool schätzte nach Veröffentlichung der jüngsten Inflationsdaten die Wahrscheinlichkeit, dass die Währungshüter die Zinswende bei der Sitzung ihres Offenmarktausschusses (FOMC) am 18. September beschließen werden, auf über 60%. Das Ministerium meldete auch gegenüber April einen Anstieg der Verbraucherausgaben um 0,2% und der Privateinkommen um 0,5%. Im Vormonat hatte das BEA Werte von jeweils 0,1% und 0,3% ermittelt.

Unterdessen hat sich die Stimmung der US-Konsumenten im Juni weiter eingetrübt. Der einschlägige Index der University of Michigan rutschte um 1,3 Prozentpunkte auf 68,2 Punkte. Die für den Bericht zuständige Ökonomin Joanne Hsu beschrieb den geringfügigen Rückgang als „statistisch irrelevant“. Gleichwohl wies sie darauf hin, dass Verbraucher sich angesichts des hohen Preisniveaus weiter Sorgen um ihre privaten Finanzen machen. Für einen Lichtblick sorgte die Tatsache, dass Haushalte mit einem weiteren Nachlassen der Inflation rechnen. 

Auch schätzen Verbraucher in der Erwartung niedrigerer Zinsen sowohl die kurzfristigen als auch langfristigen Geschäftsaussichten positiv ein. Für das kommende Jahr rechnen die befragten Haushalte mit einer Teuerungsrate von 3,0%. Im Vormonat hatten Konsumenten noch eine Inflationsrate von 3,3% vorausgesagt.

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