US-Konjunktur

Preisauftrieb bei US-Einfuhren lässt nach

Die Preise für Importe in die USA sind im April unverändert geblieben, stiegen im Vorjahresvergleich aber kräftig. Indes drückt die hohe Inflation die Stimmung unter Verbrauchern.

Preisauftrieb bei US-Einfuhren lässt nach

det Washington

Die Stagnation der US-Einfuhrpreise im April könnte ein weiteres Indiz sein, dass der Preisdruck nachlässt. Die Fed dürfte sich daher in ihrem Kurs bestätigt sehen, denn zu Wochenbeginn hatten schon die Verbraucher- und Erzeugerpreise eine gewisse Entspannung signa­lisiert.

Im Vorjahresvergleich verteuerten sich Importe um 12,0%, wie das Arbeitsministerium mitteilte. Bankvolkswirte hatten ein Plus von 12,6% erwartet, nachdem die Importpreise im März noch um 13,0% und damit so stark wie seit Juli 2011 nicht mehr zugelegt hatten. Bleiben die Energiepreise – die um 2,4% nachgegeben haben – außen vor, stiegen die Importpreise um 0,4% im Monatsvergleich. Der Anstieg bei Erdgas wurde durch billigere Ölimporte ausgeglichen. Ohne Berücksichtigung der Energiekomponente waren Einfuhren um 0,4% teurer als im Vormonat. Die Ausfuhrpreise zogen im April um 0,6% und auf Jahressicht um 18,0% an.

Nachdem auch die Verbraucher- und Erzeugerpreise im Vorjahresvergleich im April nicht mehr ganz so kräftig gestiegen sind wie im März, bestätigt dies Notenbanker in ihrer Überzeugung, dass es mit der verschärften Geldpolitik gelingen wird, die hohe Inflation unter Kontrolle zu bekommen. So hatte Christopher Waller, Mitglied des Fed-Vorstands, den Vergleich zur Inflationsspirale während der späten siebziger Jahre gezogen. Damals sah sich der neue Vorsitzende Paul Volcker mit seiner Hochzinspolitik „zu einer Schocktherapie gezwungen“, weil die Notenbank unter seinem Vorgänger G. William Miller „die Inflation nicht ernst nahm und daher keine Glaubwürdigkeit hatte. Dieses Problem haben wir jetzt nicht“, so Waller.

Indes hat sich als Folge der hohen Inflation die Stimmung unter US-Verbrauchern im Mai stark eingetrübt. Der Index der Verbraucherstimmung der University of Michigan gab um 9,4% auf 59,1 Punkte nach. Demnach bewerten Konsumenten angesichts des Preisdrucks insbesondere die Aussichten für ihre privaten Finanzen so schlecht wie zuletzt im Jahr 2013. Immerhin heben Experten als positiv hervor, dass die langfristigen Inflationserwartungen, die bei 3,0% liegen, weiter recht stabil geblieben sind. Die Erwartungen hatten sich während der vergangenen zehn Monate zwischen 2,9 und 3,1% eingependelt.

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