Italien

Rom braucht dringend Geld und verkauft Anteile an Eni

Der italienische Staat ist klamm und braucht dringend Geld. Rom trennt sich deshalb von einigen Staatsbeteiligungen. Aus dem Verkauf von 2,8% am Mineralölkonzern Eni erlöst die Regierung 1,37 Mrd. Euro.

Rom braucht dringend Geld und verkauft Anteile an Eni

Rom braucht dringend Geld und verkauft Anteile an Eni

bl Mailand

Der italienische Staat trennt sich von Staatsbeteiligungen. Rom gab nun den Verkauf eines Anteils von 2,8% am Mineralölkonzern Eni im Rahmen eines beschleunigten Bookbuilding-Verfahrens bekannt. Die Aktien wurden mit einem Abschlag von 1,7% gegenüber dem Schlusskurs vom Mittwoch abgegeben. Rom erlöst daraus 1,37 Mrd. Euro. Der direkt gehaltene Staatsanteil sinkt damit auf 2%. Über die mehrheitlich staatliche Förderbank Cassa Depositi e Prestiti (CDP) kontrolliert der Staat aber weitere 28,5%.

Die Regierung braucht wegen des ausufernden Defizits von 7,6% und einer Verschuldung, die laut EU-Kommission von 137,3% bis 2025 auf 141,7% steigt, dringend Haushaltsmittel. Bis 2027 sind 20 Mrd. Euro aus Privatisierungserlösen eingeplant. Der Verkauf von 37,5% der Anteile an der Bank Monte dei Paschi di Siena (MPS) hat 1,6 Mrd. Euro gebracht. Rom dürfte weitere Anteile an der MPS und an Eni veräußern. Geplant sind auch Verkäufe von bis zu 30% an der Post (Staatsanteil 64%) sowie an der Staatseisenbahn. Zudem sollen 40% an der Fluggesellschaft ITA Airways für 325 Mill. Euro an die Lufthansa verkauft werden. Dagegen gibt es kartellrechtliche Bedenken.

Für Ex-IWF-Ökonom Carlo Cottarelli sind die geplanten Privatisierungserlöse unrealistisch. Zudem will sich Rom für 2 Mrd. Euro an der Festnetzsparte von Telecom Italia beteiligen und den Stahlkonzern von Taranto verstaatlichen.

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