Schwäche in der US-Industrie dauert an
det Washington
Der Abschwung in der US-Industrie hat sich zum Jahresende 2022 fortgesetzt. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) von S&P Global für das verarbeitende Gewerbe rutschte im Dezember von 47,7 auf 46,2 Punkte. Jeder Wert unter 50 Zählern signalisiert eine Kontraktion. Die schwache Nachfrage – auch im Ausland – führte zu einem steileren Rückgang sowohl bei den Auftragseingängen als auch der Produktion. Durch Schwäche zeichnete sich auch die Beschäftigungskomponente aus. Der einzige Lichtblick in dem Bericht war der Rückgang der Inputpreise. Dies hatte zur Folge, dass die Kosten so gering stiegen wie zuletzt im Juli 2020.
Sian Jones, Senior Economist bei S&P Global, stellte fest, dass „die Sorgen um die weiteren Aussichten insbesondere die Neueinstellungen beeinträchtigten“. Laut Jones wurde nur ein geringer Beschäftigungsaufbau gemessen, der sich vorwiegend auf hoch qualifizierte Fachkräfte konzentrierte. Eine Schwäche in der Industrie stellte auch die Notenbank fest, die in drei der letzten vier Monate einen Produktionsrückgang ermittelte. Als positiv hob der S&P-Bericht hervor, dass die geringe Nachfrage und die hohe Verfügbarkeit von Werkstoffen zu einem weiter nachlassenden Inflationsdruck beitrugen. Dies unterstreicht laut Jones, dass die von der Fed beschlossenen Zinserhöhungen Wirkung gezeigt hätten. Dafür sei aber auch im neuen Jahr mit einer weiter schwachen Nachfrage und andauernder Unsicherheit in der Branche zu rechnen.
Für eine angenehme Überraschung sorgte hingegen das Handelsministerium, das für November einen Anstieg der Bauausgaben um 0,2% ermittelte. Zuvor waren die Ausgaben um 0,2% geschrumpft und Analysten hatten prognostiziert, dass diese im November sogar um 0,4% zurückgehen würden. Im Vorjahresvergleich legten die Ausgaben um 8,5% zu. Im Oktober war ein Plus von 9,7% gemessen worden. Die Ausgaben für private Bauinvestitionen zogen um 0,3% an. Bei öffentlichen Projekten wurde hingegen ein Minus von 0,1% festgestellt.