Börsianer sind zum Jahresende skeptischer geworden – zumindest was die deutsche und die europäische Konjunktur angeht. So sank der Sentix-Konjunkturindikator für den Euroraum im Dezember um 4,6 auf minus 17,5 Punkte und damit den tiefsten Stand seit November 2023. Ökonomen hatten einen Zuwachs auf minus 12,3 Zähler prognostiziert. Dabei gaben sowohl die Lage- als auch die Erwartungskomponente nach.

„Eine Rezession wird für Euroland damit zunehmend ein Thema“, erklärt Sentix-Geschäftsführer Patrick Hussy zu der Umfrage unter 1.148 Investoren. Die deutsche Konjunkturschwäche belaste weiter und nun komme mit der Regierungskrise in Frankreich noch ein weiteres großes Konjunkturproblem auf die Eurozone zu: „Die beiden größten Länder in der Eurozone ziehen die EU-Wirtschaft nach unten.“ Nach der Neuwahlankündigung zum Deutschen Bundestag komme keinerlei Aufbruchstimmung auf. Der Gesamtindex fiel um 3,4 auf –33,2 Punkte. Die Lage wurde so schwach beurteilt wie zuletzt im Juni 2020, dem Höhepunkt der Corona-Pandemie. Für die US-Konjunktur hingegen werde die nächste Boomphase angezeigt, heißt es bei Sentix.