Strafzölle auf E-Autos aus China treten in Kraft
Strafzölle auf E-Autos
aus China treten in Kraft
Verhandlungen über Preisuntergrenzen werden fortgeführt
fed Frankfurt
Die Strafzölle auf Einfuhren von in China produzierten Elektroautos sind in Kraft getreten. Sie gelten auch für Autos deutscher Fahrzeugbauer wie VW oder BMW, wenn sie in China produzieren lassen. Die Aufschläge von bis zu 35,3%, zusätzlich zu den ohnehin fälligen 10%, werden fünf Jahre lang gelten, sofern nicht doch noch eine Lösung bei den andauernden Verhandlungen erzielt wird. In Gesprächen bemühen sich Unterhändler aus Europa und der Volksrepublik um Vereinbarungen über die Verpflichtung zu bestimmten Mindestpreisen für in China produzierte Fahrzeuge. Auf diese Weise wollen sie einen Schutz der europäischen Autoindustrie organisieren, damit dann die Strafzölle wieder zurückgenommen werden können. „Die EU-Kommission ist auch weiterhin bereit, mit einzelnen Exporteuren über Preisverpflichtungen zu verhandeln, wie es nach den Regeln sowohl der EU als auch der Welthandelsorganisation WTO zulässig ist“, unterstrich die EU-Behörde ihre Gesprächsbereitschaft. Es sei möglich, jederzeit die Strafzölle wieder zu korrigieren.
Erst mittelfristig dürften Strafzölle durchschlagen
Aus der EU-Kommission hieß es, dass kurzfristig nicht mit signifikanten Preisanstiegen für Verbraucher beim Kauf von Elektroautos gerechnet werde. In den vergangenen Monaten seien – um den Strafzöllen zuvorzukommen – große Volumina an E-Autos aus China eingeführt worden, die Lager in Europa seien prall gefüllt, berichten EU-Beamte. Deshalb sei es wahrscheinlich, dass die Strafzölle erst mittelfristig auf die Konsumentenpreise durchschlagen.
Die deutsche Automobilindustrie bekräftigte ihre Ablehnung der Maßnahme: „Die Einführung der Ausgleichszölle ist ein Rückschritt für den globalen Handel und somit für den Wohlstand“, erklärte VDA-Präsidentin Hildegard Müller. Die Verhandlungen über eine WTO-konforme Lösung müsse „mit aller Entschlossenheit von allen Seiten weiterhin verfolgt werden“, forderte Müller.
In das gleiche Horn blies der SPD-Europaabgeordnete Bernd Lange. „Jegliche Eskalation sollte vermieden werden.“ Es sei aber nun vor allem an der chinesischen Seite, Vorschläge zu unterbreiten, argumentierte der Sozialdemokrat.