US-Arbeitsmarkt in starker Verfassung
det Washington
Der US-Arbeitsmarkt befindet sich trotz der steigenden Zinsen und andauernden Rezessionssorgen weiter in robuster Verfassung. Wie aus dem JOLTS-Bericht des Arbeitsministeriums hervorgeht, sank die Zahl der offenen Stellen im November im Monatsvergleich leicht von 10,51 auf 10,46 Millionen und verharrt somit auf einem hohen Stand. Bei den Neueinstellungen wurde ein leichter Rückgang gemessen, während die Stellenstreichungen marginal zulegten. Wie auch im Oktober entsprach die Zahl der unbesetzten Jobs 6,4% aller Arbeitskräfte. Die Schräglage zwischen dem Angebot und der Nachfrage kommt darin zum Ausdruck, dass auf jeden Stellenbewerber 1,7 offene Positionen entfielen.
Unterdessen lieferte das Institute for Supply Management (ISM) einen weiteren Hinweis auf den Abschwung in der US-Industrie. Dessen Einkaufsmanagerindex (PMI) für das verarbeitende Gewerbe gab im Dezember um 0,6 Prozentpunkte auf 48,4% nach. Jeder Wert unterhalb von 50 signalisiert eine Kontraktion in der Branche. Die Produktionskomponente rutschte um 3 Prozentpunkte von 51,5 auf 48,5%. Schwäche war auch bei Neuaufträgen und Lieferungen festzustellen. Lediglich der Unterindikator für Beschäftigung wies einen kräftigen Anstieg auf und deutet nach einer Kontraktion im November nun wieder auf einen expandierenden Arbeitsmarkt hin.
Dass die von der US-Notenbank beschlossenen Zinserhöhungen im Kampf gegen die hohe Inflation Wirkung zeigen, wird von dem deutlichen Rückgang der Preiskomponente unterstrichen, die auf den tiefsten Stand seit April 2020, also unmittelbar nach dem Ausbruch der Coronavirus-Pandemie, fiel. Zuvor hatte auch der Einkaufsmanagerindex von S&P Global im Dezember einer Kontraktion im verarbeitenden Gewerbe signalisiert. Der PMI für die Branche war von 47,7 auf 46,2 Punkte gerutscht.