US-Aufschwung setzt sich mit hohem Tempo fort
det Washington
Während das robuste Wirtschaftswachstum in den USA die fortdauernde Erholung von den Folgen der Corona-Pandemie unterstreicht, wachsen unter Ökonomen die Sorgen um Unausgewogenheiten am Arbeitsmarkt. Wie das Handelsministerium in seiner dritten Schätzung bestätigte, legte das annualisierte Bruttoinlandsprodukt (BIP) im ersten Quartal um 6,4% zu. Die weiter hohe Zahl an Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe könnte aber signalisieren, dass die Erholung am Arbeitsmarkt ins Stocken gerät.
Wie erwartet blieb die Wachstumsrate gegenüber der zweiten Schätzung unverändert. Dasselbe gilt für den PCE-Preisindex, den bevorzugten Inflationsindikator der US-Notenbank. Demnach verteuerten sich Konsumgüter um 3,7% und an der Kernrate gemessen um 2,5%, lagen also deutlich oberhalb des zweiprozentigen Inflationsziels.
Der Fed-Vorsitzende Jerome Powell hat wiederholt betont, dass er die höhere Teuerungsrate für temporär hält und diese keinen Anlass gebe, die geldpolitischen Zügel straffer zu ziehen.
Laut Arbeitsministerium gaben die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe vergangene Woche um 7000 nach und fielen auf 411000. Die Zahl liegt aber über jenen 250000, die als Indikator einer Erholung angesehen werden. Zuvor waren die Anträge zum ersten Mal seit April wieder gestiegen. Nachdenklich stimmt Experten auch, dass die offenen Stellen im April auf den Rekord von 9,3 Millionen stiegen. Das entspricht fast den 9,8 Millionen Arbeitslosen in den USA und ist nach Ansicht von Republikanern ein Zeichen dafür, dass die erweiterte Arbeitslosenhilfe sich als kontraproduktiv erwiesen hat.
Das Handelsministerium meldete außerdem für Mai einen Anstieg des Defizits im Warenhandel um 2,8%. Ausfuhren legten um 0,3% zu, während Importe um 0,8% anzogen. Der andauernde Aufschwung in der Industrie wird von den Neuaufträgen für langlebige Güter unterstrichen. Angeführt von Transportgütern stiegen die Auftragseingänge im Mai um 2,3%.