Inflation

US-Einfuhrpreise signalisieren nachlassende Inflation

Fallende US-Einfuhrpreise haben einen weiteren Hinweis für geringere Inflation geliefert. Nicht berücksichtigt sind darin aber die Einfuhrzölle, die auch Folgen für die Zinspolitik haben können.

US-Einfuhrpreise signalisieren nachlassende Inflation

US-Einfuhrpreise geben leicht nach

Zölle nicht berücksichtigt – Zinssenkung könnte im Juni kommen

det Washington

Sinkende US-Einfuhrpreise haben ein weiteres in einer langen Serie von Indizien dafür geliefert, dass die Inflation seit Jahresbeginn spürbar nachgelassen hat. Wie das Bureau of Labor Statistics (BLS) des Arbeitsministeriums meldete, verbilligten sich Importe im März gegenüber dem Vormonat um 0,1%. Das ist der erste Rückgang seit September vergangenen Jahres. Erwartet hatten Bankvolkswirte einen gegenüber Februar unveränderten Wert. Auf Jahressicht legten die Preise um 0,9% zu. Die Einfuhrpreise berücksichtigen nicht die Zölle, die US-Präsident Trump bereits im März gegen Kanada, China und andere Länder verhängt hatte.

Energieimporte sind billiger geworden

Hinter der nachlassenden Teuerung verbargen sich in erster Linie billigere Energieimporte. Treibstoffpreise gaben auf Monatssicht um 2,3% nach. Im Januar und Februar hatten diese um jeweils 2,7% und 1,6% zugelegt. Ohne Berücksichtigung der Energiekomponente verteuerten sich Einfuhren um 0,1%. Mehr als im Vormonat kosteten Lebensmittel und Getränke ebenso wie Investitionsgüter und industrielle Lieferungen. Teilweise ausgeglichen wurden diese durch niedrigere Preise für Konsumgüter und Autos. Im Vorjahresvergleich stiegen die Einfuhrpreise ohne die Energiekomponente um 1,5%. 

Nachlassender Preisdruck

Weitere Hinweise auf eine geringere Inflation hatten zuvor die Erzeuger- und die Verbraucherpreise geliefert. Die Preise für Konsumgüter gaben im März ebenfalls um 0,1% nach und klettern gegenüber dem Vorjahr nur um 2,4%. Die Kernrate von 2,8% war die niedrigste Messung seit März 2021. Damals waren die Daten noch von den wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie geprägt.

Gepaart mit niedrigeren Werten beim PCE-Preisindex, dem bevorzugten Inflationsmaß der Notenbank, könnte der nachlassende Preisdruck den Weg für Zinssenkungen bereiten. Das FedWatch Tool der CME Group prognostiziert nach jetzigem Stand für Mai eine Beibehaltung des Leitzinses von 4,25 bis 4,5%. Im Juni wird dann mit einer Senkung um 25 Basispunkte gerechnet. Gleichwohl weisen Experten darauf hin, dass die Prognosen stark von US-Präsident Donald Trumps Einfuhrzöllen abhängen werden.

In New York schwächelt die Industrie

Unterdessen hat sich in der Wirtschaftsregion New York die Industrie weiter abgeschwächt. Der Empire State Index der Federal Reserve Bank of New York lag in der ersten Aprilwoche bei minus 8,1 Punkten. Rückläufig waren im verarbeitenden Gewerbe bei steigenden Preise sowohl die Neuaufträge als auch die Lieferungen. Die Beschäftigung war kaum verändert.

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