US-Wirtschaft legt stärker zu als angenommen
US-Wachstum legt deutlich zu
Verbraucherausgaben behaupten sich als wichtigste Konjunkturstütze
det Washington
Die US-Wirtschaft ist im zweiten Quartal bei weiter nachlassender Inflation stärker gewachsen als bisher angenommen. Wie das Bureau of Economic Analysis (BEA) des Handelsministeriums berichtete, legte die annualisierte Wirtschaftsleistung von April bis Juni um 3,0% zu. Die erste Schätzung im Juli hatte eine Wachstumsrate von 2,8% veranschlagt. Bankvolkswirte gingen von einem unveränderten Wert aus. Im ersten Quartal hatte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) aufs Jahr hochgerechnet um 1,4% zugenommen.
Als treibende Kraft hinter dem soliden Wachstum behaupteten sich abermals US-Verbraucher. So steigerten Haushalte ihre Ausgaben auf Jahressicht um 2,9%. Zuvor hatte das BEA ein Plus von 1,5% ermittelt. Die Konsumausgaben trugen 1,95 Prozentpunkte zum Wachstum bei. Zwei Drittel der Ausgabensteigerungen entfielen auf Waren und ein Drittel auf Dienstleistungen. Positive Beiträge leisteten auch private Investitionen, die um 7,5% anstelle der zunächst geschätzten 4,4% zugelegt hatten. Unternehmen schraubten ihre Lagerinvestitionen deutlich hoch, während Anlageinvestitionen weniger zulegten.
Die Notenbank dürfte indessen dem PCE-Preisindex, ihrem bevorzugten Inflationsmaß, besondere Aufmerksamkeit schenken. Der PCE-Deflator legte gegenüber dem Vorjahr um 2,5% zu, ohne Berücksichtigung der volatilen Energie- und Lebensmittelpreise sind es 2,8%. Die erste Schätzung hatte Steigerungsraten von 2,6% und 2,9% ergeben. Vor dem Hintergrund der nachlassenden Teuerung ist sicher, dass die Fed am 18. September die erste Zinssenkung seit März 2020 beschließen wird.
Das FedWatch Tool der CME Group geht mit einer hohen Wahrscheinlichkeit davon aus, dass der Offenmarktausschuss sich für eine Senkung des Leitzinses um 25 Basispunkte entscheiden wird. Der Zielkorridor für den Tagesgeldsatz liegt seit Juli vergangenen Jahres bei 5,25 bis 5,5%.
Unterdessen meldete das Handelsministerium für Juli einen kräftigen Anstieg des Außenhandelsdefizits. So kletterte der Fehlbetrag im Handel mit Waren gegenüber Juni um 6,3%. Die Ausfuhren waren kaum verändert, während die Importe deutlich stiegen.