US-Konjunktur

US-Wirtschaft verliert an Schwung

Die US-Wirtschaft ist im Schlussquartal langsamer gewachsen als erwartet. Gleichzeitig legte die Inflation leicht zu und erhöht die Wahrscheinlichkeit einer längeren Zinspause.

US-Wirtschaft verliert an Schwung

US-Wirtschaft verliert zum Jahresende an Schwung

Privatkonsum stützt Konjunktur – Inflationsdruck wächst

det Washington

Die US-Wirtschaft hat gegen Ende 2024 an Dynamik eingebüßt, verzeichnete aber auf Jahressicht wieder ein solides Wachstum. Wie das Bureau of Economic Analysis (BEA) des Handelsministeriums meldete, stieg das annualisierte Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Schlussquartal saisonbereinigt um 2,3%. Im dritten Quartal hatte die Wachstumsrate bei 3,1% gelegen. Unterdessen nahm die Trump-Regierung als Reaktion auf politischen Druck und eine Serie von Klagen die zuvor verkündete Ausgabensperre wieder zurück.

Überraschender Preisanstieg

Im gesamten abgelaufenen Jahr legte die Wirtschaftsleistung um 2,8% zu. Für 2023 hatte das BEA eine etwas höhere Wachstumsrate von 2,9% ermittelt. Auffallend war im vierten Quartal der unerwartet starke Preisanstieg, der die Notenbank in ihrer Neigung bestätigen dürfte, die Zinspause im März fortzusetzen. Als wichtigste Konjunkturstütze behaupteten sich abermals die Konsumausgaben, die gegenüber dem dritten Quartal um 4,2% zulegten. Einen positiven Beitrag leistet auch der Staat. Schwach sind hingegen die Unternehmensinvestitionen, die um 5,6% abrutschten.

Der größte Anteil der Verbraucherausgaben entfiel auf langlebige Güter mit einem Plus von über 12%. Bei Verbrauchsgütern stellte das Ministerium eine Zunahme um 3,8% fest. Für Dienstleistungen gaben Konsumenten 3,1% mehr aus. Zum Wachstum im öffentlichen Sektor trug insbesondere der Bund mit einem Anstieg um 3,2% bei. Dieser Trend könnte sich aber umkehren, wenn US-Präsident Donald Trump die anvisierten Sparprogramme umsetzt. Unklar war nach der Aufhebung des Ausgabenstopps, welche staatlichen Programme vorübergehend eingefroren bleiben würden.

Längere Zinspause möglich

Unterdessen hat der Preisanstieg Analysten in der Erwartung bestätigt, dass die Notenbank im März die am Mittwoch eingelegte Zinspause fortsetzen wird. Der PCE-Deflator, also der Preisindex der persönlichen Konsumausgaben – das bevorzugte Inflationsmaß der Fed – stieg im Schlussquartal gegenüber der vorigen Berichtsperiode um 2,3% und an der Kernrate gemessen um 2,5%. Im Vorquartal lagen die Werte bei 1,5% und 2,2%.

Nach der jüngsten FOMC-Sitzung hatte der Fed-Vorsitzende Jerome Powell betont, dass „echte Fortschritte“ beim Rückgang der Teuerungsrate notwendig seien, ehe weitere Zinssenkungen möglich sind. Gleichwohl stieg die Kernrate des PCE-Preisindex im gesamten Jahr um 2,8%, also um deutlich weniger als die 2023 gemessenen 4,1%.

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