Konjunktur

Vor den Wahlen Unsicherheit in der US-Wirtschaft

Nervosität über das Ergebnis der Präsidentschafts- und Kongresswahlen lässt die Unsicherheit bei US-Unternehmen wachsen. Begleitet wird die Schwäche am Arbeitsmarkt von Preissteigerungen.

Vor den Wahlen Unsicherheit in der US-Wirtschaft

US-Wirtschaft vor den Wahlen von hoher Unsicherheit geprägt

Kräftige Preissteigerungen bei schwächerem Stellenwachstum

det Washington

Trotz der großen Unsicherheit vor der US-Präsidentschafts- und Kongresswahlen bleibt die US-Wirtschaft in solidem Zustand. Der gemeinsame Einkaufsmanagerindex (PMI) von S&P Global für das verarbeitende Gewerbe und Dienstleistungsunternehmen gab im September gegenüber dem Vormonat zwar um 0,2 Punkte auf 54,4 Zähler nach. Gleichwohl signalisierte der Wert einen moderaten Aufschwung. Die Dienstleistungskomponente rutschte von 54,7 auf 54,4 Punkte. Der Index für das verarbeitende Gewerbe stieg von 48,2 auf 48,9 Punkte. 

Die politische Unsicherheit schlug sich in der geringeren Zunahme der Auftragseingänge nieder, schreibt S&P Global. Auch fielen die Erwartungen für das Geschäftsklima auf den niedrigsten Stand in zwei Jahren. Folglich hielten sich Unternehmen bei Neueinstellungen zurück. Die Gesamtbeschäftigung gab dadurch den zweiten Monat in Folge nach.

Durchaus überraschend hat sich dem gemeinsamen PMI zufolge der Inflationsdruck wieder verstärkt. Getrieben von Inputpreisen, die so kräftig stiegen wie seit einem Jahr nicht mehr, erreichte die Teuerung den höchsten Stand in 6 Monaten.  Die höhere Inflation schlug sich sowohl im verarbeitenden Gewerbe als auch der Dienstleistungsbranche nieder. Bei Dienstleistern führten Lohnsteigerungen zu stärkerer Teuerung.

Unterdessen betonte Raphael Bostic, der Präsident der Federal Reserve Bank von Atlanta, dass die jüngste Zinssenkung darauf abzielte, den Arbeitsmarkt zu stützen. Indem die Notenbank vergangene Woche den Tagesgeldsatz um 50 Basispunkte heruntersetzte, "hat sie geholfen, den Zinssatz in die Richtung eines neutralen Niveaus zu bringen".

Wie Bostic sagte, „hätte ein kleinerer Schritt die wachsenden Sorgen um den weiteren Verlauf des Jobmarkts verharmlost“. Auch betonte er, dass die Fed „substanzielle Fortschritte“ bei dem Kampf gegen die Inflation erzielt habe. Der Präsident des Fed-Ablegers in Atlanta ist ein wahlberechtigtes Mitglied des Offenmarktausschusses (FOMC).

Austan Goolsbee, der Präsident der Federal Reserve von Chicago, sprach sich ebenfalls für weitere Lockerungen aus. Wie Goolsbee am Montag sagte, „darf die Fed nicht hinterherhinken, wenn sie eine weiche Landung erreichen will“.    

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