US-Wirtschaft

Widersprüchliche Konjunktursignale aus den USA

Während der US-Einzelhandel weiter in starker Verfassung ist, schrumpfte die Industrieproduktion im November den dritten Monat in Folge.

Widersprüchliche Konjunktursignale aus den USA

Widersprüchliche Konjunktursignale
aus den USA

Einzelhandel legt weiter zu, Industrieproduktion schrumpft

det Washington

Zum Auftakt seiner letzten Sitzung in diesem Jahr wurde der Offenmarktausschuss (FOMC) der US-Notenbank mit widersprüchlichen Konjunktursignalen konfrontiert. Zwar hat die Kauflaune der US-Verbraucher im November trotz des hohen Preisniveaus die Analysten-Erwartungen übertroffen. Die Notenbank meldete allerdings den dritten Rückgang in Folge bei der Industrieproduktion.

Wie das Census Bureau des Handelsministeriums berichtete, stiegen die saisonbereinigten Einzelhandelsumsätze gegenüber dem Vormonat um 0,7%. Vorausgesagt hatten Ökonomen eine Zunahme um 0,5%. Auf Jahressicht legten die Verkaufserlöse um 3,8% zu. Auch revidierte das Census Bureau den monatlichen Anstieg im Oktober von 0,4% auf 0,5%. Gestützt wurde die Branche insbesondere von Autohändlern, deren Umsätze um 2,6% und auf Jahressicht um 6,5% stiegen.

E-Commerce legt weiter zu

Deutliche Zunahmen stellte das Ministerium auch beim E-Commerce fest, wo die Verkaufszahlen um 1,8% kletterten. Im Sportwaren- und Buchhandel sowie bei Hobby-Märkten stiegen die Umsätze um 0,9%. Negativ entwickelt sich das Geschäft hingegen bei Gemischtwarenläden, die einen Einbruch um 3,5% feststellten. 

Für eine negative Überraschung sorgte hingegen die Fed, die bei der Industrieproduktion für November einen Rückgang um 0,1% meldete. Im Oktober war die Fertigung infolge von Stürmen und Streiks um 0,4% geschrumpft. Erwartet hatten Volkswirte ein Plus von 0,3%. Beim verarbeitenden Gewerbe ermittelte die Notenbank einen Anstieg um 0,2%. Wie auch im Einzelhandel schlug die Autoindustrie positiv zu Buche. Hersteller von Autos und Autoteilen legten bei der Produktion um 3,5% zu.

Keine Folgen für Zinsbeschluss

Bei den Berichten aus dem Einzelhandel und der Industrie handelt es sich um die letzten aus der Sicht der Fed relevanten Konjunkturdaten vor der FOMC-Abschlusserklärung. Wegen der anhaltenden Stabilisierung der Inflation gilt als sicher, dass der FOMC das dritte Mal in Folge den Leitzins heruntersetzen wird. Das FedWatch Tool der CME Group unterstellt mit einer Wahrscheinlichkeit von 95%, dass die Währungshüter den Tagesgeldsatz um 25 Basispunkte herunternehmen werden.

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