Einkaufsmanagerindizes

Wirtschaftliche Erholung büßt weltweit an Tempo ein

In allen größeren außereuropäischen Volkswirtschaften verlangsamt sich die wirtschaftliche Erholung nach den Einschränkungen durch die Corona-Pandemie. Das zeigen die am Montag veröffentlichten Einkaufsmanagerindizes von IHS Markit. In den USA,...

Wirtschaftliche Erholung büßt weltweit an Tempo ein

ast Frankfurt

In allen größeren außereuropäischen Volkswirtschaften verlangsamt sich die wirtschaftliche Erholung nach den Einschränkungen durch die Corona-Pandemie. Das zeigen die am Montag veröffentlichten Einkaufsmanagerindizes von IHS Markit. In den USA, Großbritannien und Japan sank der Einkaufsmanagerindex für Industrie und Dienstleister (PMI Composite) teilweise deutlich. Grund sind anhaltende Materialknappheiten, Lieferengpässe und die fast überall auf der Welt wieder ansteigenden Corona-Neuinfektionen.

So hat etwa die US-Wirtschaft im August überraschend deutlich an Fahrt verloren. Der Einkaufsmanagerindex für die Privatwirtschaft – Dienstleister und Industrie zusammen – fiel um 4,5 auf 55,4 Punkte und damit zum dritten Mal in Folge. Ökonomen hatten nur mit einem Rückgang auf 58,3 Zähler gerechnet. Das Barometer sank auf den tiefsten Stand seit Dezember. Allerdings hält es sich nach wie vor über der Marke von 50 Zählern, die Wachstum signalisiert. In der Industrie allein verlangsamte sich das Wachstum nur mäßig, bei den Dienstleistern hingegen spürbar. „Die Verzögerungen in der Lieferkette haben nicht nur einen neuen Umfragerekord erreicht“, sagte Markit-Chefvolkswirt Chris Williamson. Man habe auch eine zunehmende Frustration in Bezug auf Neueinstellungen festgestellt. „Der Jobaufbau sank auf den niedrigsten Stand seit Juli vorigen Jahres, da die Unternehmen entweder kein geeignetes Personal finden konnten oder die vorhandenen Mitarbeiter den Arbeitsplatz wechselten.“

In Großbritannien fiel der Einkaufsmanagerindex von IHS Markit gegenüber dem Vormonat um 3,9 Punkte auf 55,3 Zähler. Analysten hatten zwar mit einem Rückgang gerechnet – allerdings mit einem deutlich schwächeren. Im verarbeitenden Gewerbe gab der Einkaufsmanagerindex nur leicht nach, im Dienstleistungssektor fiel er dafür umso stärker. Auch hier hätten die Unternehmen von einem Mangel an Arbeitskräften und Problemen in den Lieferketten berichtet, erläuterte Markit. Beides geht überwiegend auf die Corona-Pandemie und die Maßnahmen zu deren Eindämmung zurück. Obwohl der Einkaufsmanagerindex mit über 50 Punkten auf Wachstum hindeute, gebe es klare Anzeichen für eine Abschwächung der Dynamik, sagte Markit-Chefökonom Chris Williamson.

Wie das Institut meldete, trübte sich die Stimmung auch in Japan ein. Gegenüber den Werten von Juli büßte der Index noch einmal 2,9 Punkte ein und steht nun bei 45,9 Zählern und damit deutlich unterhalb der Wachstumsschwelle von 50. Während sich die Industrie mit 51,0 Zählern (Juli: 51,8) weiterhin auf Erholungskurs befindet, lassen die Dienstleister Dynamik vermissen. Gegenüber Juli nahm der Index in diesem Bereich noch einmal um 3,9 Punkte ab und notiert nun nur noch bei 43,5 Punkten.