Der britische Premierminister Rishi Sunak hat sich für baldige Neuwahlen zum Unterhaus entschieden. Nachdem Spekulationen über einen Wahltag im Sommer am Mittwoch immer konkreter wurden, setzte er die Wahlen für den 4. Juli an. Zuvor hatte er lediglich von einem Termin im zweiten Halbjahr gesprochen.

„Jetzt ist für Großbritannien der Moment gekommen, seine Zukunft zu wählen“, sagte er bei einem Auftritt vor seinem Amtssitz 10 Downing Street. Nun müssten die Bürger entscheiden, ob sie „auf die Fortschritte, die wir gemacht haben, aufbauen, oder zurück an den Anfang gehen wollen“.

Offenbar sehen sich die regierenden Tories in einer starken Position. Am Morgen hatte das Statistikamt ONS mitgeteilt, dass sich die Inflation dem Zielwert der Bank of England bis auf zwei Zehntelpunkte genähert hat. Das Wirtschaftswachstum hatte im ersten Quartal die Erwartungen übertroffen. Allerdings liegt Labour in Meinungsumfragen rund 20 Prozentpunkte vor den Konservativen.

Sunak dürfte mit Steuersenkungsversprechen in den Wahlkampf ziehen. Schatzkanzler Jeremy Hunt sagte zuletzt, dass er die Sozialversicherungsbeiträge weiter nach unten drücken will. Labour stellt das öffentliche Gesundheits- und Bildungswesen in den Vordergrund.