Jahrestag Kriegsausbruch

Zuwanderung aus der Ukraine lässt stark nach

Die große Welle an Flüchtlingen aus der Ukraine ab 2022 ist abgeebbt. Per Saldo kamen 2023 nur noch 121.000 Ukrainer zusätzlich nach Deutschland.

Zuwanderung aus der Ukraine lässt stark nach

Zuwanderung aus der Ukraine lässt stark nach

2023 per Saldo nur 121.000 Personen mehr

Reuters Wiesbaden

Aus der Ukraine ziehen deutlich weniger Menschen nach Deutschland als im Jahr der russischen Invasion 2022. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 277.000 Zuzüge aus der Ukraine und 156.000 Fortzüge erfasst, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Daraus ergibt sich eine Nettozuwanderung von 121.000 Menschen. Zum Vergleich: 2022 hatte es noch rund 1,1 Millionen Zuzüge und 138.000 Fortzüge gegeben.

Die 2022 und 2023 aus der Ukraine zugewanderten Personen waren zu 61% weiblich und zu 34% minderjährig. Rund 40% der bis Mitte 2023 Zugewanderten waren Alleinerziehende und deren Kinder. Die Alters- und Geschlechterverteilung hat sich spürbar verändert. Zwar zogen auch im vergangenen Jahr mehrheitlich Frauen und Mädchen nach Deutschland (53%). Ihr Anteil fiel aber geringer aus als 2022 mit 63%.

Die hohe Zuwanderung hat dazu geführt, dass die Bevölkerung mit ukrainischer Staatsangehörigkeit in Deutschland von 138.000 Menschen im Januar 2022 auf 1,15 Millionen Menschen im Oktober 2023 gewachsen ist. Ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung erhöhte sich von 0,2 auf 1,4%. Ukrainer sind nach türkischen Staatsangehörigen (1,6% bzw. 1,39 Millionen) die zweitgrößte ausländische Bevölkerungsgruppe. Die meisten Ukrainer lebten im Oktober 2023 in den Bundesländern Nordrhein-Westfalen (234.000), Bayern (168.000) und Baden-Württemberg (159.000). Betrachtet man den Anteil an der jeweiligen Gesamtbevölkerung lebten anteilig die meisten in Hamburg (1,7%) und Berlin (1,6%).

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