Anleger fürchten Instabilität
Gold auf Allzeithoch
Anleger fürchten Instabilität
Von Dieter Kuckelkorn
Der Goldpreis hat am Montag ein weiteres Allzeithoch markiert. Mit in der Spitze 2.589,59 Dollar je Feinunze nimmt die Notierung Kurs auf die nächste runde Marke von 2.600 Dollar, die in Kürze erreicht werden dürfte. Davon wird zumindest am Terminmarkt ausgegangen, an dem Gold-Futures über 2.600 Dollar geklettert sind.
Aktuell sind es mehrere langfristige Faktoren, die den Goldpreis bereits seit längerer Zeit antreiben. Zu nennen sind die erheblichen geopolitischen Risiken, die es weltweit in vielen Regionen gibt – Gold ist die klassische Wertaufbewahrung in derartigen Krisenzeiten. Darüber hinaus verschlechtert sich die fiskalische Lage in den USA angesichts der enorm hohen Staatsausgaben und der rasant steigenden Staatsverschuldung. Gerade solche Risiken trieben in der Vergangenheit Anleger klassischerweise in das Edelmetall Gold.
Fed im Blick
Kurzfristig sind es aber vor allem drei Aspekte, die für den jüngsten Preisschub gesorgt haben. So zeigt der Dollar aktuell eine gewisse Schwäche, was gewöhnlich für Preisanstiege bei den in Dollar abgerechneten Edelmetallen und Rohstoffen sorgt. Vor allem aber nehmen die Akteure am Goldmarkt die amerikanische Notenbank Federal Reserve in den Blick. Hier geht es um die Frage, ob es anlässlich der Sitzung des für die Geldpolitik zuständigen Offenmarktausschusses in dieser Woche zu einer kleinen Leitzinssenkung um 25 Basispunkte (BP) oder zu einem großen Schritt um 50 BP kommen wird. Gemäß den Fed-Funds-Futures wird dem möglichen großen Schritt aktuell eine Wahrscheinlichkeit von nicht weniger als 59% beigemessen. Vor wenigen Tagen war man am Markt noch von einer Wahrscheinlichkeit von wenig mehr als 30% gegangen. Mit einem sinkenden Zinsniveau werden die Opportunitätskosten der Haltung des nicht verzinslichen Edelmetalls geringer.
Aktuell spielt aber auch die Geopolitik eine Rolle, die nicht unterschätzt werden sollte. Der mittlerweile zweite Versuch, den US-Präsidentschaftsbewerber Donald Trump umzubringen, spricht nicht gerade für die Stabilität des amerikanischen politischen Systems.