Anleger machen Bogen um Logistik
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Dass die Deutsche Post Kurs auf die Jahresziele hält, liegt vor allem an der DHL-Sparte Global Forwarding, Freight – also den internationalen Speditionsleistungen zu Land, zu Wasser und in der Luft. Denn der Logistikkonzern profitiert vom Mangel an freien Transportkapazitäten, die hohe Frachtraten zur Folge haben. Ursachen sind die Corona-Pandemie, die u. a. zu Lockdowns in einigen Metropolen Chinas geführt hat, und die Folgen des Kriegs in der Ukraine. Die wegen des Wettbewerbs um Frachtraum gestiegenen Preise und Margen sorgten dafür, dass der Umsatz dieser DHL-Division im Auftaktquartal 2022 um 55% auf 7,36 Mrd. Euro zulegte und damit erstmals die erlösstärkste Sparte im Konzern war. Das operative Ergebnis (Ebit) hat sich auf 601 Mill. Euro fast verdreifacht. Das Management geht davon aus, dass sich das Frachtgeschäft erst im Schlussviertel des Jahres „normalisiert“. Die auch insgesamt starken Quartalszahlen hätten der Post-Aktie Auftrieb geben können, doch wie zuvor bei den Wettbewerbern DSV und Kühne & Nagel zeigte sich, dass Logistik an der Börse derzeit nicht gefragt ist.