Man sollte meinen, dass jetzt, wo der Klimawandel wieder aus dem Schatten der Pandemie getreten ist und die Regierungen in Europa und den USA riesige Summen an Geld für die Energiewende bereitstellen, Ökostromunternehmen sich besonderer Beliebtheit bei den Anlegern erfreuen würden. Doch das Interesse für die Branche an der Börse war zuletzt ziemlich bescheiden. In Spanien mussten Siemens Gamesa und Solaria seit Jahresbeginn Kursabschläge hinnehmen. Während einige Erzeuger von erneuerbaren Energien Pläne für einen Börsengang zurückzogen, wagt der spanische Infrastrukturkonzern Acciona am Donnerstag das Debüt seiner Ökostromtochter in Madrid. Zwar musste man beim Preis für Acciona Energía, die mit 8,8 Mrd. Euro bewertet wird, heruntergehen. Doch das Angebot war 2,4-fach überzeichnet. Angesichts der Vielzahl von Ökostromfirmen schauen die Investoren sehr genau darauf, wer das Geld in sinnvolle und wirtschaftliche Projekte anlegt. Das gilt mehr denn je jetzt, wo die Branche auf beiden Seiten des Atlantiks einen wahren Geldregen vom Staat erlebt.