Besser mit der Bahn
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Wer wissen will, warum der britische Branchenprimus Tesco mit seinen jüngsten Geschäftszahlen alle Erwartungen übertroffen hat, sollte sich ansehen, wie der Supermarktbetreiber den Schienengüterverkehr nutzt. Während andere über den Lkw-Fahrermangel jammern, will Tesco die Zahl der von Zügen transportierten Container im laufenden Jahr um fast zwei Fünftel auf 90 000 steigern. Spanisches Obst und Gemüse werden vom Partner Transfesa Logistics auf die Schiene gesetzt. Zu den fünf Frachtzügen wöchentlich sollen nächsten Monat zwei weitere hinzukommen. Tesco hat früh erkannt, dass es an Kraftfahrern mangelt, und nach Alternativen gesucht. Anderen Unternehmen stünde dieser Weg auch offen. Doch setzen viele Einzelhändler stattdessen lieber weiter auf ein überkommenes Just-in-Time-Belieferungsmodell. In Großbritannien werden vier Fünftel des inländischen Frachtverkehrs über die Straße abgewickelt, mehr noch als in Deutschland. Deshalb bleiben mancherorts die Supermarktregale leer. Das Beispiel Tesco zeigt, dass man es auch anders machen kann.