China mag die USA nicht, aber kauft fleißig US-Regierungsanleihen. Japan mag die USA und kauft erst recht massiv US-Treasuries. Japan und China mögen sich nicht und hier färbt das geopolitische Sympathiemanko auf die Bondnachfrage ab. Während die mit attraktiven Renditeversprechen glänzenden Yuan-Bonds des chinesischen Staates derzeit bei globalen Investoren und Staatsfonds hoch im Kurs stehen, geht ihnen der weltgrößte Pensionsfonds aus Japan mit allen Mitteln aus dem Weg. Der 1,7 Bill. Dollar schwere Government Pension Investment Fund (GPIF) orientiert sich für Engagements in Regierungsanleihen am World Government Bond Index (WGBI) des Index-Anbieters FTSE Russell. Dieser will Ende Oktober Chinas Staatstitel dergestalt adeln, dass er sie erstmals in den WGBI aufnimmt. Damit müsste auch GPIF als Index-Follower rein in die chinesischen Kartoffeln. Es bedarf einer eleganten Lösung: GPIF wird künftig einer „Ex-China-Version“ des WGBI folgen, bei der China ausgeklammert bleibt. Schon hat Tokio ein geopolitisch korrektes Staatsbondinvestment.