Die Commerzbank-Aktie bietet jetzt wieder eine interessante Upside
Commerzbank-Aktie
Wieder mit
hoher Upside
Von Werner Rüppel
Die Kunst der Aktienanlage liegt bekanntlich im günstigen Einkauf. Und die Anteilsscheine der Commerzbank sind in den vergangenen Tagen um rund 15% auf etwa 14 Euro abgestürzt, weil die Übernahmefantasie aus dem Titel weitgehend gewichen ist. Der Einkauf von Coba-Aktien ist damit also wieder merklich günstiger.
Durch den Kurssturz hat sich das Chance-Risiko-Verhältnis beim Kauf von Commerzbank-Papieren somit wieder grundlegend geändert. Bis vor wenigen Tagen meinten mehrere renommierte Profi-Investoren, dass sie in die Coba-Aktie jetzt nicht mehr investieren würden, weil die Downside, falls eine Übernahme nicht klappt, im Kurs hoch und die Upside, falls es zu einer Übernahme kommt, eher gering sei. Das hat sich jetzt um 180 Grad gedreht. Jetzt ist die Upside hoch, falls wieder Übernahmefantasie aufkommt, und die Downside eher gering, falls eine Übernahme kein Thema mehr sein sollte.
Hausaufgaben gemacht
Zu berücksichtigen ist dabei, dass die Commerzbank ihre Hausaufgaben gemacht und an Profitabilität deutlich gewonnen hat. Das Institut bewegt sich in die richtige Richtung. Vor diesem Hintergrund stuft Analyst Jochen Schmitt vom Bankhaus Metzler die Commerzbank-Aktie auch nach dem Übernahmeangebot der Unicredit für den heimischen Wettbewerber BPM als Kauf mit einem Kursziel von 19,80 Euro ein. Ohnehin liegt der Buchwert der Commerzbank-Aktie nach Berechnungen der DZ Bank bei 25,20 Euro. Ein Preis von 14 Euro für die Commerzbank-Aktie ist also nicht teuer und dürfte auch ohne Übernahmefantasie angemessen sei.
Hinzu kommt, dass die Erfahrung bei Übernahmekämpfen lehrt, dass es zu vielen überraschenden Wendungen kommen kann und dass niemand weiß, wie es dann letztendlich ausgeht. Was ist, wenn es der Unicredit nicht gelingt, die BPM zu übernehmen? Dann dürfte sich der Fokus von Unicredit-CEO Andrea Orcel wieder stärker auf die Commerzbank richten. Und auch auf die Äußerungen von Finanzminister Jörg Kukies gilt es zu relativieren. Denn Neuwahlen stehen unmittelbar bevor, sodass Kukies wohl kaum längerfristig Finanzminister bleiben dürfte.