Das Vertrauen der Märkte in Donald Trump ist vollends weg
Donald Trump
Das Vertrauen ist vollends weg
Von Werner Rüppel
Was ist das Wichtigste an den Finanzmärkten? Nein, es sind nicht die Zahlen, denn diese lassen sich gestalten. Mitunter gibt es auch Unternehmen oder Staaten, die gar Zahlen fälschen. Das Wichtigste an den Finanzmärkten ist stets Vertrauen. Wenn das Vertrauen schwindet oder verloren geht, dann verabschieden sich Investoren von Engagements in bestimmten Aktien oder Anleihen, oder gar von allen Investments in bestimmten Ländern oder deren Währungen.
Ein solcher Kipppunkt erscheint jetzt aufgrund der desaströsen und sprunghaften Zoll- und Wirtschaftspolitik Donald Trumps bei US-Investments erreicht. Denn, wie die aktuelle Sentix-Umfrage zeigt, ist das sogenannte Trump-o-Meter, das die positive oder negative Wirkung von Trump auf die Märkte nach Ansicht der Anleger auf die Märkte misst, auf ein Allzeittief gefallen. Mit anderen Worten: Das Vertrauen in US-Assets ist aufgrund der Trump'schen Wirtschaftspolitik inzwischen gänzlich verloren. Hier mag niemand mehr groß investieren, und die auf Kapitalerhalt bedachten institutionellen Anleger schon gar nicht.
Hinzu kommt, dass die Depots vieler Investoren immer noch mit US-Assets, Aktien wie aber auch Anleihen, voll sein dürften. Denn der US-Aktienmarkt ist in den vergangenen Jahren, übrigens ähnlich wie vor dem Platzen der Dotcom-Blase, hervorragend gelaufen. Da hat schon mancher Investor einmal ein Auge zugedrückt und trotz extrem hoher Bewertungen in die großen Technologiewerte investiert. Das Vertrauen in die US-Wirtschaft und die US-Politik war ja auch da.
Weitere Einbrüche drohen
Nun ist das Vertrauen vollends weg. Vor allem ist, so die Sentix-Umfrage, auch das strategische Grundvertrauen der Investoren in US-Aktien, in US-Anleihen und in den Dollar auf einem Tiefpunkt oder nahe den Tiefs. Vertrauen wieder aufzubauen dürfte schwierig werden, insbesondere mit einem Präsidenten Trump, der offensichtlich täglich seine Meinung und Zölle ändert.
Nach dem Beben der vergangenen Tage mag es an den Finanzmärkten Erholungstendenzen geben. Vorbei dürfte das Beben aber noch nicht sein. Weitere Einbrüche bei US-Anlagen drohen.