Einwegpfand um jeden Preis
Intransparenz, eine undurchsichtige Auftragsvergabe und eine Private-Equity-Gesellschaft, die davon profitiert – Zyniker könnten mit Blick auf das von ihnen vorangetriebene Einwegpfandsystem sagen, die schottischen Grünen seien erwachsen geworden. Für die Schotten wird es teuer. Ab dem 16. August werden 20 Pence zusätzlich für jedes Getränk fällig, egal ob Dose, Glas- oder Plastikflasche. Die Wirtschaft wird vorab zur Kasse gebeten – für kleine Firmen ein Alptraum. Doch ihre Bedenken wurden von Lorna Slater, der grünen Ministerin für Kreislaufwirtschaft, ignoriert. Ihr sind CO2-Einsparungen und eine höhere Recyclingquote wichtiger. Aus Sicht der konservativen Politikerin Penny Mordaunt wird das Einwegpfandsystem Schottland mehr kosten als der Brexit. Ein Gewinner steht dabei schon fest: Der Entsorger Biffa wurde von Circularity Scotland Limited für die kommenden zehn Jahre damit beauftragt, die zurückgegebenen Behälter einzusammeln. Er gehört der Private-Equity-Gesellschaft Equity Capital Partners.