Es fehlt der Glaube
hip
Britische Schafwolle als Isolationsmaterial, Randsteine aus wiederverwerteten Plastikflaschen, eine Fassadenverkleidung aus recyceltem IT-Schrott und Haushaltsgeräten – McDonald’s hat im englischen Market Drayton die erste „Net Zero“-Drive-in-Filiale eröffnet. Strom bekommt sie von Solar-Panels und zwei Windturbinen. Entworfen wurde sie mit Blick darauf, weitere Niederlassungen dieser Art aufzubauen. Eigentlich ist es eine gute Sache, wenn das Thema Klimaschutz so viel Zugkraft entfaltet, dass sich selbst eine US-Burgerbraterei dazu verhalten muss. Doch solange sie Rindfleisch und Milchprodukte verkauft, wird sie sich des Vorwurfs nicht erwehren können, Rosstäuscherei zu betreiben. Denn für viele Aktivisten ist Klimaschutz Glaubenssache. Mit schrittweisen Veränderungen geben sich diese Leute nicht ab. Natürlich wird McDonald’s durch den Bau einer Musterfiliale nicht gleich zum Vorzeigeunternehmen dafür, wie man den Wandel zur Nullemissionswirtschaft schafft. Doch nicht jeder will sich vorschreiben lassen, was man noch essen darf.