MarktplatzWarnung der US-Notenbank

Inflationsgefahren für die Märkte

Die US-Notenbank ist nun pessimistischer, was den Erfolg der Inflationsbekämpfung betrifft. Aus der Geldentwertung und möglichen Maßnahmen der Fed zu ihrer Bekämpfung resultieren Gefahren für die US-Märkte.

Inflationsgefahren für die Märkte

Fed-Warnung

Inflationsgefahren
für die Märkte

Von Dieter Kuckelkorn

Amerikas Notenbanker haben anlässlich der Zinssitzung vom 29. Januar einen spürbar schärferen Tonfall hinsichtlich der Inflationsgefahren gewählt. Sie strichen die Aussage aus ihrem Kommuniqué, die Inflation habe Fortschritte hin zum Inflationsziel der Fed von 2% gemacht. Zwar ist Chairman Jerome Powell auf der Pressekonferenz wieder leicht zurückgerudert, der Eindruck ist aber geblieben: Die Inflationsgefahr ist keineswegs gebannt, die Geldentwertung könnte wieder aus dem Ruder laufen. Eine wieder steigende Inflation und mögliche Reaktionen der Fed darauf könnten Gefahren nach sich ziehen für einige Märkte in den USA, die hoch fliegen und auf denen sich daher eine Bubble feststellen lässt oder zumindest Bubble-Gefahr besteht.

Geht die Tech-Rally weiter?

Das gilt unter anderem für die US-Technologiewerte, bei denen sich die Anleger sowieso fragen, ob und wie stark es nach dem Erscheinen von DeepSeek mit dem KI-Hype weitergeht. Viele, vor allem kleinere Technologiewerte, machen keine Gewinne, für sie ist daher das Zinsniveau von Bedeutung.

Das ist auch ein Problem für den US-Häusermarkt, dessen Preisniveau weiter viel zu hoch ist und der in weiten Teilen des Landes unter einem Überangebot leidet. Auch er ist stark zinsreagibel, bei steigenden Finanzierungskosten sinkt die Nachfrage weiter.

Gefahren für Junk Bonds

Die Gefahr von Turbulenzen ist gegeben am US-Markt für Junk-Bond-Anleihen, an dem die Spreads gegenüber Investment Grade nur rund 180 Basispunkte (BP) betragen – so niedrig waren sie vor der großen Finanzkrise, während sie im historischen Durchschnitt bei rund 300 BP lagen. Junk Bonds sind das Anleihensegment, das im laufenden Jahr die stärksten Kursanstiege verbuchte. Die Hochzinsanleihen sind aber besonders anfällig, wenn die Inflation hoch bleibt oder wieder steigt und die Fed auf die Bremse treten muss. Wenn dafür auch nur die Gefahr steigt, ist bereits mit einer deutlichen Ausweitung der Spreads zu rechnen. Die gegenwärtige Ruhe und Entspannung an den Märkten könnte dann rasch der Vergangenheit angehören.

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