Leuchtender Pfad
Die Regionalregierung von Wales hat angekündigt, um des lieben Klimas willen einen Großteil ihrer Straßenbauprojekte aufzugeben. Bahnbrechend sei das, hieß es. Wales komme damit im Kampf gegen die Erderwärmung weltweit eine Führungsrolle zu. Die Herangehensweise der vergangenen 70 Jahre habe sich als untauglich erwiesen. Mehr Straßen führen zu mehr Verkehr, lautet, einfach zusammengefasst, das Fazit einer 2021 eingeleiteten Untersuchung. Auf diese Weise könne man die selbst gesetzten Klimaziele nicht erreichen. Die betroffenen Bürger wurden wohlweislich nicht befragt. Denn der leuchtende Pfad in die Klimaneutralität führt direkt in den Verkehrsinfarkt. Denn es geht auch um Umgehungsstraßen, die Ortszentren von der mit dem Durchgangsverkehr verbundenen Luftverschmutzung befreien sollten. Das Mobilitätsbedürfnis der Menschen wird nicht verschwinden, wenn man keine Straßen baut. Aber vielleicht brauchte die Regierung auch nur eine gute Entschuldigung dafür, dass kein Geld dafür da ist.