Londoner Doppelmoral
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Transport for London, der Nahverkehrsbetreiber der britischen Hauptstadt, hat der „Financial Times“ zufolge nach dem Streit um Regenbogen-Armbinden und die Behandlung ausländischer Arbeiter bei der Fußball-WM alle Werbung für das Emirat Katar ausgesetzt. Eigentlich hatte TfL auf Weisung des Londoner Bürgermeisters Sadiq Khan schon vor drei Jahren elf Länder wegen „Anti-LGBTQ+-Gesetzen“ auf die schwarze Liste gesetzt. Dennoch gab es noch Werbung für Katar. Nun nicht mehr. Dass es Khan um nicht viel mehr geht als eine Demonstration der Lauterkeit der eigenen Gesinnung, zeigt sich daran, dass er mit Werbung für China keine Probleme hat. In Katar hält man das nicht ganz zu Unrecht für Doppelmoral und will die Investments in London auf den Prüfstand stellen. Das Messen mit zweierlei Maß kann teuer werden. Anfang des Jahres wurde eine strategische Partnerschaft unterzeichnet, die Großbritannien Investitionen von bis zu 12,5 Mrd. Pfund bringen sollte. Zudem ist Katar einer der größten Gasversorger des Landes.