Atlantia

Neue Besen kehren gut

Das Übernahmeangebot der Benettons für Atlantia zeigt, dass die Familie Benetton nach dem Generationswechsel wieder handlungsfähig ist. Insofern sollte auch andere italienische Familienunternehmen diesen Schritt vollziehen.

Neue Besen kehren gut

bl

Investitionschancen in Infrastrukturkonzernen sind gesucht. Insofern ist das Übernahmeangebot des spanischen Baumoguls Florentino Pérez, im Bündnis mit zwei weiteren Investoren, für Atlantia keine Überraschung. Die schnelle Reaktion der Benetton-Familienholding Edizione, die mit einer Offerte konterte, zeigt jedoch, dass die Familie, die in den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts den Textilmarkt aufgemischt hat, wieder handlungsfähig ist. Die tiefe Krise nach dem Einsturz der Autobahnbrücke von Genua, die zum Benetton-Imperium gehörte, hat den längst fälligen Generationswechsel beschleunigt. In vielen anderen italienischen Unternehmen, in denen häufig Patriarchen mit weit über 70 regieren, steht der Generationswechsel noch bevor. Sie sind nicht vorbereitet auf die Herausforderungen der Zukunft, selbst der fähigste Unternehmer muss das irgendwann einsehen. Das Beispiel der Benettons, wo der 86-jährige Luciano die Macht an seinen Sohn abgab, zeigt, dass die Übergabe der Macht in jüngere Hände neue Kräfte freisetzen und den Weg in die Zukunft ebnen kann.