Not kennt kein Gebot
Der mit Umsatz- und Ergebnisdruck kämpfende britische Telekommunikationskonzern BT Group schneidet alte Zöpfe ab. Hatte sich das Unternehmen dem Einstieg von Investoren bisher weitgehend verweigert, gebietet nun die schiere Not eines erheblichen Mittelbedarfs, der nicht mehr durch weiteres Fremdkapital gedeckt werden kann, ein radikales Umdenken. Für die Sparte BT Sports, die im Laufe von Jahren 8 Mrd. Pfund – vor allem für teure Fußballrechte – verschlungen hat, wird ein Käufer gesucht. Denn die Content-Strategie ist nicht aufgegangen. Stattdessen drohte BT sich daran zu verheben. Auch der Festnetzausbau mit teurer Glasfaserinfrastruktur kann nicht ohne Hilfe von außen gelingen. Der Einstieg von Altice und des als wenig zimperlich geltenden Selfmade-Milliardärs Patrick Drahi, der 2,2 Mrd. Pfund in die BT-Kasse spült, mag dabei dennoch das geringere Übel sein im Vergleich zu einer lange Zeit im Raum stehenden kompletten Verselbständigung und Abspaltung der wertvollen Festnetzinfrastruktur. Wenn alles glattgeht und BT genug Geld eintreiben kann, mag sogar wieder eine Dividende fließen. hei