US-Neueinstellungen

Powells klare Weichenstellung

Der US-Arbeitsmarkt ist in solider Verfassung, würde aber unter der drohenden Rezession leiden. Davon unbeirrt will die Notenbank aber weiter an der Zinsschraube drehen. Vorrang hat die Inflationsbekämpfung.

Powells klare Weichenstellung

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Bei einer Arbeitslosenquote, die fast statistischer Vollbeschäftigung entspricht, und 261 000 neuen Jobs ist es schwer, die robuste Beschäftigungslage in den USA in Abrede zu stellen. Notenbankchef Jerome Powell spricht sogar von Überhitzung. Gleichwohl rechnen viele Ökonomen mit einer baldigen Rezession und Abschwächung am Arbeitsmarkt. Für die US-Notenbank bedeutet dies eine schwierige Gratwanderung. Die beiden Komponenten des dualen Mandats der Fed, nämlich Vollbeschäftigung und die Wahrung der Preisstabilität, stehen scheinbar in direktem Widerspruch. Im Kampf gegen die hohe Inflation wird jede weitere Zinserhöhung das Wachstum, auch am Arbeitsmarkt, ab­würgen. Entschärfen die Währungshüter ihren Kurs, dann könnte dies die Inflation befeuern. Powell aber hat eine klare Weichenstellung getroffen: Die Inflationsbekämpfung hat Vorrang. Das ist schon deswegen richtig, weil eine hohe Inflation Investitionen und den Privatkonsum dämpft. Inflation ist für sich ge­nommen eine akute Gefahr für das Wachstum.                                                               

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