Wenn die Reallöhne im Zuge der rückläufigen Inflation und kräftiger Lohnsteigerungen zulegen, springt der Privatkonsum wieder an und damit die Gesamtwirtschaft. So das Narrativ der jahreszeitgemäß frisch vorgelegten Herbstprognosen. Der hierzulande lebende Otto Normalverbraucher handelt nur leider nicht immer so, wie es die Volkswirte gerne hätten. Das kann man ihm bei der Aneinanderreihung von Krisen auch nicht verdenken. Da kann der Jobmarktmarkt noch so robust sein – wenn sich bei großen und kleinen Firmen quer durch die Branchen eine Sparprogrammankündigung an die andere reiht und der eigene Chef mit Gehaltserhöhungen geizt, steht einem nicht der Sinn nach großen Anschaffungen. Ebenso wenig, wenn bereits mehr als die Hälfte des Budgets für Wohnen und Essen draufgeht und unklar ist, wie es mit den Miet- und Energiepreisen weitergeht. Vom aktuellen Haushaltschaos mit den unklaren Folgen ganz zu schweigen. Bei der Unsicherheit siegt eher ein Lama auf der Pferderennbahn, als dass ein Konsumfeuerwerk entsteht.