MarktplatzKurs auf Marke von 3.000 Dollar je Feinunze

Trump-Effekt treibt den Goldpreis an

Der Goldpreis nimmt Kurs auf die Marke von 3.000 Dollar. Er wird durch Marktverwerfungen angetrieben, die durch die Angst der Marktteilnehmer vor den Folgen der Politik des neuen US-Präsidenten Trump ausgelöst werden.

Trump-Effekt treibt den Goldpreis an

Edelmetall-Rally

Trump-Effekt
treibt Gold an

Von Dieter Kuckelkorn

Der Goldpreis hat eine beeindruckende Rally hinter sich und aktuell ein neues Allzeithoch von 2.882 Dollar je Feinunze erreicht. Damit nähert er sich mit großen Schritten dem Niveau von 3.000 Dollar, dessen Erreichen viele Analysten erwarten – aber vielfach erst mit einem größeren zeitlichen Abstand. Nun könnte es sich aber nur noch um wenige Tage handeln, bis diese „magische“ Marke erreicht ist.

Angst vor Destabilisierung

Was den Goldpreis antreibt, ist der Trump-Effekt, und zwar gleich in doppelter Hinsicht. Zum einen löst das radikale Vorpreschen Trumps in vielen sensiblen geopolitischen und auch innenpolitischen Konflikten bei Anlegern erhebliche Ängste aus, steigt doch mit Initiativen wie hinsichtlich Gaza und Iran die Gefahr der Destabilisierung ganzer Weltregionen, so dass die Flucht in den sicheren Hafen Gold zum aktuellen Trend wird. In den USA wiederum dürfte die Polarisierung in der politischen Klasse stark zunehmen.

Warten auf den Einfuhrzoll

Zum anderen ist es die Furcht vor einem amerikanischen Einfuhrzoll auf Gold, die Marktteilnehmer derzeit veranlasst, große Mengen des Metalls physisch von London nach New York zu transportieren. Zwar hat Trump nie von einem Zoll auf Goldimporte gesprochen, zumal die USA kein bedeutender Goldproduzent sind. Allerdings hat der neue US-Präsident Einfuhrzölle auf sämtliche Importe aus Europa und Großbritannien in Aussicht gestellt – und das könnte Gold eventuell mit einbeziehen. Daher ist der Markt der London Bullion Market Association, deren Goldpreis der weltweit führende ist, aktuell von physischem Gold quasi leergefegt, was es für Händler, die Gold auf Termin verkauft haben, schwierig macht zu liefern. So ist die einmonatige Leasing-Rate für Gold in London auf enorm hohe 4,7% gestiegen, normalerweise ist sie nahe Null.

Standort in Gefahr

Die Verwerfungen bergen für London auch eine langfristige Gefahr. Es ist denkbar, dass der Markt an der Comex in New York wie auch der Handel in Schanghai auf Kosten Londons an Bedeutung zunimmt. Auch nach Schanghai ist bereits Goldhandel abgewandert. Trump dürfte zumindest die Abwanderung nach New York sehr recht sein.

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