Trump Trades sind in Mode und volatil
Finanzmärkte
Trump Trades sind
in Mode und volatil
Von Kai Johannsen
Die Finanzmärkte haben die US-Präsidentschaftswahlen im Blick. Und bei denen liefern sich Donald Trump und Kamala Harris aktuellen Umfragen zufolge ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Sogenannte Trump Trades machen derzeit an den Märkten die Runde, also Wetten auf Assets, die profitieren sollten, wenn Trump US-Präsident werden sollte und dann seine Ankündigungen auch umsetzt. Cyberwährungen waren zum Wochenauftakt im Tagesverlauf gefragt, darunter Ether und Ripple. Händler verwiesen auf Äußerungen von Trump vor einiger Zeit auf einer Wahlkampfveranstaltung. Dort hatte er in Aussicht gestellt, ein „Krypto-Präsident“ werden zu wollen. Was ein Krypto-Präsident denn später so alles macht, ist indes nicht so ganz klar.
Aktien von Privatgefängnissen im Aufschwung
Zu den Gewinnern bei den Trump Trades gehört auch die Aktie der Trump Media & Technology Group, das Medienunternehmen des ehemaligen US-Präsidenten. Die Aktie profitiert verständlicherweise sehr deutlich von Ankündigungen Trumps – ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Gefragt sind an den Aktienmärkten aber auch die Dividendenpapiere von Betreibern privater Gefängnisse wie Geo Group und Corecivic. 18% bzw. 10% haben die beiden Papiere in diesem Monat zugelegt. Trump hat sich ins Programm geschrieben, bei einer weiteren Amtszeit als Präsident entschieden gegen die illegale Einwanderung vorgehen zu wollen. Das könnte die Nachfrage nach zusätzlichen Haftanstalten in den USA steigern, so die Spekulation.
Einen Trump Trade gibt es auch an den Devisenmärkten, und zwar im Bereich Dollar versus mexikanischer Peso. Der Peso hat gemessen an seinem Hoch im September gegenüber dem Greenback 4% an Wert eingebüßt. Er leidet darunter, dass Trump Zölle gegen Mexiko einführen könnte. Das belastet natürlich deren Wirtschaft und schwächt die Währung. Am Markt muss man sich aber auch auf Volatilität der Trump Trades einstellen. Bekanntermaßen haben die Trump-Aussagen nicht gerade die längste Halbwertszeit, so dass es auch schnell Rückschläge gibt, wenn Trump es sich wieder anders überlegt – oder eben doch wieder Harris vorn liegt.