Mehr als 150 Unternehmen werben gemeinsam für die Corona-Schutzimpfung. Man kann die Initiative der Berliner Werbeagentur Antoni wörtlich nehmen. Dann ist sie ein schönes Beispiel dafür, wie Firmen ihrer gesellschaftlichen Verantwortung gerecht werden. Man kann sich aber auch fragen, ob es vielen nicht einfach darum geht, auf ein Thema aufzuspringen, das gerade die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit genießt, um die eigene Marke im besten Licht zu präsentieren. Unweigerlich fühlt man sich an die unzähligen schwarzen Quadrate erinnert, die von Unternehmen nach dem Tod von George Floyd in den sozialen Medien gepostet wurden. So etwas sieht gut aus und kostet nichts. Schön wäre, wenn auf solche Phänomene mehr praktisches Engagement folgen würde. Gäbe es Druck seitens der Wirtschaft, wären die bürokratischen Hürden für Impfzentren in den Betrieben vermutlich schnell auszuräumen. Vielleicht könnte man ja einen Fonds für kostenlose Tests einrichten. Wer sein Firmenlogo auf gesponsorte Testkits druckt, lässt keine Fragen offen.