Was heißt schon rechtzeitig?
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Die Folgen des Klimawandels sind vielfältig – doch nicht jede Wetterkapriole oder Verschiebung der Jahreszeit lässt sich ihm unterschieben. Wie etwa die kulinarischen Zeitanomalien. Gut, dass es das Statistische Bundesamt gibt. Das erklärt nämlich, warum ein Drittel der Lebkuchen bereits im dritten Quartal und nahezu ein weiteres Drittel im vierten Quartal produziert wird. Damit die Weihnachtsleckerei „rechtzeitig“ in den Handel kommt. Aus Statistikersicht also dann, wenn man nach einem Tag am See noch in Badeschlappen und mit nassen Haaren fix die Einkäufe fürs Abendessen erledigt. Da ist es nur logisch, dass 2021 je 24% der exportierten gut 21600 Tonnen Weihnachtsgebäck allein im August und September verschickt wurden. Der Rest der insgesamt produzierten 84500 Tonnen an Leckereien im Wert von rund 251 Mill. Euro wurde hierzulande verspeist – zuzüglich der 11200 Tonnen importierten Lebkuchen im Wert von 31,6 Mill. Euro. Bleibt noch die Frage, warum jetzt Stracciatella mit Rosmarin Eis des Jahres 2022 ist und nicht etwa Litschi-Lebkuchen.